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Medizinische Präparate von Holocaust-Opfern in Straßburg beigesetzt

Die sterblichen Überreste der Opfer des Holocaust, die als Anatomie-Proben in einer medizinischen Fakultät in Frankreich gefunden wurden, sind begraben worden.

Mehrere hundert Menschen, nahmen am Sonntag an der Bestattungszeremonie auf dem jüdischen Friedhof in Straßburg teil.

Die menschlichen Überreste die in mehreren Glasbehältern aufbewahrt waren, wurden am 9. Juli im Institut für Rechtsmedizin der Universität Straßburg, von dem Historiker Raphael Toledano entdeckt. Nach Jahren der medizinischen Forschung und der Leugnung ihrer Existenz durch die Verwaltung der Universität, konnten sie nun beigesetzt werden.

Ein Behälter beinhaltete Hautfragmente, die aus dem Körper eines weiblichen Holocaust-Opfer entfernt wurden, nachdem sie in einer Gaskammer ermordet worden war. Ein anderer enthielt die Därme und den Magen eines anderen weiblichen Opfers, entsprechend einer Aussage von der Straßburger jüdischen Gemeinde.

Die Körperteile waren Teil einer anatomischen Sammlung von August Hirt, einem SS-Hauptmann mit schweizer und deutscher Staatsangehörigkeit, der als Vorsitzender die Reichsuniversität in Straßburg – so der Name der Institution unter der Nazi-Besatzung – bis zu seinem Selbstmord im Jahr 1945 leitete.

Er beauftragt im Jahr 1943 zwei SS-Ärzte mit der Auswahl von 109 Häftlingen im Todeslager Auschwitz-Birkenau, um deren Körperteile in seine Sammlung aufzunehmen. Die Häftlinge wurden dann selektiert und in das KZ Natzweiler-Struthof bei Straßburg transportiert und dort vergast. Nachdem Alliierte Truppen Strasbourg befreit hatten, fanden sie 86 Leichen in der Hirt-Sammlung und übertrugen sie für die Beerdigung an einen örtlichen jüdischen Friedhof.

Obwohl es Zeugnisse darüber gab, dass einige der menschlichen Überreste von Holocaust-Opfern stammten, blieben Teile von Hirts „Sammlung“ auch nach 1945 im Besitz der Universität. Einige dieser Zeugnisse sind in einem Buch erschien, dass im Januar von dem Historiker Michel Cymes veröffentlicht wurde. Das Buch trägt den aus dem französischen übersetzt Titel: „Ärzte, Heuchler in der Hölle der Todeslager.“

Während die Mehrzahl der menschlichen Überreste zu mehreren Personen gehören, konnte nur einer von ihnen identifiziert werden: Menachem Taffem, ein polnischer Jude, der nach Auschwitz deportiert wurde, berichtete die Associated Press.

Redaktion Israel-Nachrichten.org

 

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Von am 06/09/2015. Abgelegt unter Europa. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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