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UN: 10 Jahre nachdem die Hamas die Macht übernahm ist Gaza „lebensunfähig“

Ein Jahrzehnt nachdem die Hamas-Terror-Gruppe den Gazastreifen übernommen hat, leidet die Enklave und ihre 2 Millionen Menschen unter rückläufigem Einkommen, Gesundheitswesen, Bildung, Elektrizität und Süßwasser. Dinge, die für ein Gemeinwesen effektiv unverzichtbar sind, so die Vereinten Nationen.

Robert Piper, UN-Koordinator für humanitäre Hilfe und Entwicklungsaktivitäten im besetzten palästinensischen Territorium. Foto: UNO

In einem Bericht der die humanitären Bedingungen in dem Gebiet untersuchte, seit die Hamas im Juni 2007 nach einem kurzen Konflikt den Gazastreifen von der palästinensischen Autonomiebehörde übernommen hat, schließen die Vereinten Nationen die Situation in Gaza mit der Bemerkung ab, dass sich die Situation dort „weiter und schneller“ verschlechtert als noch wenige Jahre zuvor.

„Wir sehen das sich die Situation immer mehr verschlechtert“, sagte Robert Piper, der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe und Entwicklungsaktivitäten im besetzten palästinensischen Territorium, der Agentur Reuters in einem Interview.

„Jeder Indikator, von der Energie- bis zur Wasser- und zur Gesundheitsversorgung bis hin zur Beschäftigung, Armutsbekämpfung und Nahrungsmittelsicherheit ist rückläufig. Seit einem Jahrzehnt haben die Bewohner in Gaza diesen langsamen Rückgang miterlebt.“

Unmittelbar nachdem die Hamas die Macht übernahm isolierte Israel die Terrorgruppe, indem es den Fluss von Gütern und Menschen in und aus Gaza beschränkte. Israel arbeitet mit Ägypten zusammen, um den Zugang zum Meer zu beschränken und eine Blockade zu erzwingen.

Gleichzeitig steht die Hamas in ständigem Streit mit der Palästinensischen Autonomiebehörde und die PA beschloß in den vergangenen Wochen, die finanziellen Transfers nach Gaza zu beschränken und bat Israel, die Stromversorgung zu senken.

Das Ergebnis ist, dass die Gaza-Bevölkerung die in den nächsten drei Jahren voraussichtlich um weitere 10 Prozent wachsen wird, von allen Seiten eingeengt wird, auch wenn die Ressourcen knapper werden.

„Ich sehe diesen außerordentlich unmenschlichen und ungerechten Prozeß, der allmählich die Lebensbedingungen für zwei Millionen Zivilisten in Gaza in Gefahr bringt, die wirklich für niemanden eine Bedrohung darstellen“, sagte Piper.

Gefragt, wer für diesen Zustand verantwortlich ist, antwortete Piper:

„Alle sind daran beteiligt“ sagte er und erwähnte interne palästinensische politische Kämpfe, israelische Sicherheitspolitik und die regionale Dynamik einschließlich des Drucks auf Katar – ein wichtiger Geber der Hamas – aus Saudi-Arabien und Ägypten.

„Das ist die Botschaft in diesem Bericht, die grundlegende Botschaft: Jemand muss zurücktreten und die Interessen der Zivilisten an die Spitze für eine Veränderung setzen“, sagte Piper.

„Wir reden über die Unbequemlichkeiten in Gaza. Wenn sie nur bis zu zwei Stunden Strom pro Tag haben und 60-Prozent Jugend-Arbeitslosenquoten …, dann wurde die Schwelle des Niedergangs schon vor langer Zeit überschritten.“

Eine der dringlichsten Herausforderungen ist die Stromversorgung. Gaza braucht mindestens 450 Megawatt Strom pro Tag, erhält aber jetzt nur 120 MW, teils wegen des Streits zwischen der Hamas und der PA und einem Mangel an interner Stromerzeugungskapazität.

Bis 2020, wenn das Bevölkerungs-Wachstum greift, wird Gaza bis zu 850 MW pro Tag benötigen, aber Lieferungen dritter über 360 MW hinaus sind unwahrscheinlich.

Piper sieht Wege, welche Bedingungen schnell verbessert werden könnten, ohne ein erhebliches Risiko für die Sicherheit Israels darzustellen, einschließlich der Erweiterung der Fischereizone von Gaza auf 20 Seemeilen von derzeit 6 Seemeilen. Ein freier Warenfluss, einschließlich Wasserpumpen, Aufzüge, Holz, Stahl, Kabel und andere elektrische Geräte, würde auch helfen.

Die Lösung des Kampfes zwischen der Hamas und der PA ist auf lange Sicht unverzichtbar, doch Piper sagt, dass die Gesundheit, die Erziehung, die Hygiene und das Wachstum in Gaza, auch für Israel entscheidend sind.

„In den Medien, in der NGO-Gemeinschaft und sogar im Verteidigungsministerium finden Sie viele nachdenkliche Israelis die erkennen werden, dass erstens die gegenwärtige Trajektorie die Sicherheit Israels bedroht und dass ein stabiler und wohlhabender Gazastreifen … auch Gut für die israelische Sicherheit ist“, schloss Piper.

 

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Von am 11/07/2017. Abgelegt unter Featured. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

Ein Kommentar zu: UN: 10 Jahre nachdem die Hamas die Macht übernahm ist Gaza „lebensunfähig“

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