Die Pläne der Deutschen Bahn einen Zug nach der Tagebuchautorin Anne Frank zu benennen, sind unter heftige Kritik geraten. Die Anne-Frank-Stiftung hat erklärt, dass sie den Deportierten „neuen Schmerz bereiten.“
„Eine Kombination von Anne Frank und einem Zug beschwört das Bild der Judenverfolgung und der Deportationen während des Zweiten Weltkriegs“, sagte die in Amsterdam ansässige Stiftung in einer Erklärung.
Anne Frank und ihre Familie versteckten sich während der deutschen Besetzung der Niederlande während des zweiten Weltkrieges, in einem geheimen Nebengebäude in Amsterdam vor den Nazi-Häschern.
Sie glaubten so der Gefangennahme und Deportation zu entgehen, bis sie möglicherweise im August 1944 verraten wurden. Anne und ihre Schwester wurden nach Bergen-Belsen deportiert, wo sie Anfang 1945 starben.
Die Betreibergesellschaft der Deutschen Bahn hatte um Vorschläge gebeten, wem sie ihre neuen ICE-Hochgeschwindigkeitszüge widmen könnten.
Eine Jury, der zwei Historiker angehörten, wählte Anne Frank aus einer Liste von 25 Namen von insgesamt 19.000 Kandidatenvorschlägen aus.
Zu den Vorschlägen gehörten der ehemalige deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer sowie Hans und Sophie Scholl, zwei deutsche Studenten, die von den Nazis für ihre Rolle im Widerstand hingerichtet wurden.
Iris Eberl, eine Abgeordnete in der CSU, der bayerischen Schwesterpartei der CDU von Kanzlerin Angela Merkel, twitterte: „Benennung eines Zuges nach Anne Frank ist fragwürdig“ in Bezug auf Franks Deportation auf der Schiene.
Die in Berlin ansässige Deutsche Bahn sagte, die Benennung sei „in keiner Weise dazu gedacht, das Andenken an Anne Frank zu schädigen. Vielmehr hat sich die DB im Bewusstsein ihrer historischen Verantwortung dafür entschieden, den Namen Anne Frank am Leben zu erhalten“, heißt es in einer Erklärung.
„Die DB entschuldigt sich, wenn jemandes Gefühle verletzt wurden“, fügte sie hinzu und sagte, dass „die Vorschläge von DB-Kunden und engagierten Bürgern kamen.“
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