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Warum mussten neun Studenten sterben?

Seit Tagen warnte der israelische Wetterdienst vor den starken Regenfällen, die am Mittwoch im Laufe des Tages einsetzen sollten. Vor Überflutungen wurde gewarnt, vor allem im Süden.

Freiwillige Helfer von ZAKA transportieren am 26. April 2018 die Körper von neun Studenten ab, die bei Sturzfluten beim Wandern im Fluss Nahal Tzafit ums Leben gekommen sind. Foto: ZAKA

Gestern Nachmittag begannen die Regenfälle. Vor allem der Süden, aber auch der Grossraum Tel Aviv und sogar Jerusalem waren betroffen. Strassen und Einkaufszentren standen unter Wasser, die Strasse am Toten Meer wurde gesperrt. In Tel Aviv wurden Bäume geknickt, im Kibbutz Lahav in der Negev Wüste fiel sogar Schnee. Hagelkörner, so gross wie Golfbälle verursachten Beulen in zahlreichen Autos und durchschlugen sogar vereinzelt Autoscheinwerfer. Heute trafen die Regenfälle auch auf den Norden. Sfad und Haifa waren hier besonders betroffen.

Wäre das in Europa passiert, der Schaden für die Landwirtschaft wäre immens. Hier ist die erste Ernte bereits eingebracht, die Felder liegen teilweise brach, die Baumblüte ist schon lange vorbei, die Obsternte teilweise schon in vollem Gange.

Für die Natur ist das nichts Besonderes. Derartige Wetterkapriolen gibt es in jedem Jahr. Wer kann, bleibt daheim.

Warum sich eine Gruppe von Schülern, die im Herbst ihr Vorbereitungsjahr für den Militärdienst beginnen wollten auf den Weg in die Hölle machten, kann nicht nachvollzogen werden.

Im Vorfeld zu diesem aus tödlichen Ausflug erhielten sie von den Studenten der Bnei Zion Mechina die diesen Ausflug planten eine SMS. „Macht euch keine Sorgen, wir sind gut vorbereitet. Bringt einen Regenmantel und eine Regenhülle für eure Taschen mit. Und trockene Kleidung zum wechseln. Vielleicht werden wir sie brauchen. Macht euch keine Sorgen, die Akademie hat alles mit den vorgesetzten Behörden abgeklärt. Es wird lustig, nass und eine tolle Erfahrung.“

Das Erziehungsministerium streitet ab, von dieser Veranstaltung gewusst, geschweige denn, sie bewilligt zu haben.

Eines der Mädels, die ihr Leben verloren, war zutiefst verunsichert und schrieb gestern an ihre Freundin: „Es macht keinen Sinn, dahin zu gehen, wo alles überflutet ist. Wir werden sterben, ich bin sicher!“ Ihre Freundin versuchte sie noch zu beruhigen und versicherte ihr, dass sie sicher an einen ungefährlichen Ort gehen würden.

Die Jugendlichen hatten in den Flutwellen keine Chance. Einigen gelang es, sich in höher gelegene Gebiete zu retten, für die anderen kam jede Rettung zu spät. Dem Rettungsteam, das hoffte, Verletzte zur Weiterbehandlung in ein Krankenhaus schicken zu können, blieb nichts anderes, als den Tod der Jugendlichen festzustellen.

Nach Einbruch der Dunkelheit wurde die Suche, an der sich auch Hubschrauber der IDF und Taucher beteiligten vorübergehend eingestellt. Ein Mädchen wird noch vermisst. Das Rettungsteam hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht.

Ein auf Facebook veröffentlichtes Video zeigt das Ausmaß der Flut…

Von Esther Scheiner

 

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Von am 27/04/2018. Abgelegt unter Israel. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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