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Kommentar: Israel, das ist genau das was wir sind!

Ronald Lauder wäre schlau, von Israels „Nationalstaats“-Gesetz zu lernen, um die jüdische Identität in der verblassenden amerikanischen Diaspora zu stärken, anstatt auf den Seiten der NY Times Tugend zu signalisieren.

Ronald Lauder, der Leiter einer Organisation, die sich „World Jewish Congress“ nennt, schrieb ein OpEd für die New York Times, eine virulente antiisraelische Zeitung, in der er Israel für Gesetze die ihm nicht passen kritisiert, während er vorgibt, die Stimme moralischer Vernunft für das jüdische Volk zu sein. Israel, das ist nicht das, was wir sind, schreibt er.

Ich kann mit der unaufhörlichen Kritik an Israel in der arabischen Welt umgehen, die es seit dem 10. Jahrhundert nicht geschafft hat Israel zu zerstören. Ich kann sogar die Arroganz vieler europäischer Länder ertragen, die immer noch meinen sie hätten das Recht über Israels Werte zu diktieren, obwohl sie vor vielen Jahren ihre eigenen verraten haben.

Nichts geht mir mehr unter die Haut, stört mich wirklich, lässt mich unbehaglich die Zähne zusammenbeißen, als jemand der im fernen Amerika sitzt und meint Israelis erzählen zu müssen, was sie tun oder nicht tun sollen.

Sicher, es gibt einige Gesetze in Israel denen nicht alle zustimmen, genauso wie es Gesetze in jedem Land gibt, mit denen nicht alle Leute einverstanden sind. Das Losungswort heißt Demokratie! Wie wir wissen – redet und debattiert man in der Welt am liebsten mehr über Juden als über Demokratie!

Aber während Ronald [Lauder] einige schöne Plattitüden über die Einheit sagt, beschließt er, alles was er gerade gesagt hat aufzuheben, indem er uns daran erinnert, dass die „große Mehrheit der Juden sich nicht mit Orthodoxen identifiziert“ und dass wir „die Politik einer radikalen Minderheit nicht zulassen dürfen.“ Damit entfremdet er Millionen von Juden weltweit.

So viel zur Einheit.

Nun, ich werde Ronald an etwas erinnern – als die Reformbewegung in Deutschland ihren Anfang nahm, war sie die größte Bedrohung für die jüdische Welt, weil die damalige Reformbewegung sich so sehr bemühte von den Menschen um sie herum angenommen zu werden, indem sie ihr eigenes Erbe zerschlugen.

Sie lehnten den Nationalstaat Israel ab.

Sie wiesen die Beschneidung zurück – unsere älteste jüdische Sitte.

Sie ersetzten Hebräisch durch Deutsch.

Sie ersetzten Bar Mizwa Zeremonien mit „Bestätigungszeremonien“.

Sie betrachteten Kaschrut als „abstoßend“ und besser gar nicht zu beobachten.

Sie haben sogar den Sabbat von Samstag auf Sonntag verlegt!

Glücklicherweise lehnten die meisten Juden die Reformbewegung dieser Zeit ab, denn wenn sie es nicht getan hätten – dann wären heute keine Juden mehr da!

Diese „radikale Minderheit“ der orthodoxen Juden war tatsächlich der Klebstoff, der die Juden während unseres langen Exils in der Diaspora zusammenhielt. Es war diese Hingabe an unsere Gesetze, unsere Gebräuche, unsere Traditionen, unsere Religion und unsere Geschichte, die uns als Volk am Leben erhalten haben.

Ronald [Lauder] äußerte sich jedoch nicht ganz zufrieden damit, die orthodoxe Bewegung zu zerschlagen und äußerte weiterhin Bedenken, dass das Nationalstaatsgesetz, das Israel kürzlich verabschiedet hat, irgendwie zu „gebrochenen Werten“ führen wird. Aber Ronald hat die Situation falsch verstanden, denn das Gesetz ist nicht die Ablehnung von unsere jüdischen Werten, es ist in der Tat eine Bestätigung von ihnen!

Wenn Sie die einzelnen Punkte der Kritik entfernen, kommen Sie zum Kern dessen, was Ronald wirklich sagt, nämlich: Wir sind nicht wie die Israelis … wir sind die „guten“ Juden der Welt, nicht die „schlechten“, „diejenigen in Israel. Wir sind moralisch und progressiv und modern und vertreten all die anderen coolen und hippen Themen der sozialen Gerechtigkeit, die die Welt wirklich mag.“

Leider funktioniert diese Strategie nicht so gut. Der weltweite Antisemitismus ist dramatisch auf ein Niveau gestiegen, das mit dem der 1930er und 1940er Jahre konkurriert – und das hat nicht erst begonnen, sondern breitet sich seit vielen Jahren aus.

Noch einmal, Ronald [Lauder] versäumt es, die Realität dessen wofür Israel tatsächlich steht, zu erfassen. Zuvor beklagte er „das Ende der Zwei-Staaten-Lösung“, während er einfach die Tatsache ignorierte, dass das Objekt dem er so eifrig einen Staat geben will, von einem antisemitischen Diktator angeführt wird. Einer, der öffentlich seine Absicht der ethnischen Säuberung der Juden aus seinem zukünftigen Staat erklärt hat. Ganz zu schweigen von der Fortsetzung der finanziellen Belohnung von Terroristen, die unschuldige jüdische Männer, Frauen und Kinder töten.

Er glaubt also grundsätzlich daran, einer Entität die den Mord an Juden feiert, einen Staat zu geben.

Ronald hat jedoch recht, wenn er sich Sorgen macht über die Zukunft des Judentums und die wachsende Diskrepanz zwischen Israel und dem Judentum der Diaspora, weil ich als Diasporajude ebenfalls Ängste habe. Aber meine Befürchtungen gelten nicht für den Staat Israel. Meine Befürchtungen gelten den Juden in der Diaspora, die sich alarmierend und vernichtend assimilieren.

Und das ist gewiss nicht Israels Schuld.

Israel ist das Zentrum der jüdischen Welt und nicht die Diaspora. Es ist Israel das Juden erlaubt, mit Stolz und Ehre in der ganzen Welt zu leben und nicht vor Angst zu kauern.

Anstatt sich auf das zu konzentrieren was an Israel „falsch“ ist, sollte Ronald Lauder seine Zeit damit verbringen, sich auf das zu konzentrieren, was in der Diaspora falsch ist. Assimilationsraten, besonders unter progressiven Juden, werden fast den Untergang der amerikanischen jüdischen Gemeinschaft garantieren. Stattdessen sollte sein Auftrag sein sich darum zu kümmern, wie Juden in der Diaspora ihre eigene jüdische Identität stärken, Assimilation verhindern und mehr über unser jüdisches Heimatland, unser jüdisches Erbe erfahren können, etwas das wirklich wichtig ist.

Stolz sollte es sein, was er einflößt und nicht Scham, denn Israel verliert nicht die Diaspora – es ist die Diaspora, die Israel verliert.

Während es also eine eiserne Kuppel gibt, die Israel vor Raketen und Granaten schützt, gibt es auch eine geistige Kuppel, die alle Juden auf der ganzen Welt schützt und sie zu Bürgern eines Ortes auf der Erde macht, der uns alle physische und spirituelle Sicherheit bietet. Und das müssen wir schätzen – denn unsere Zukunft hängt davon ab.

Ronald Lauder könnte seinen Stolz auf Israel verlieren, aber ich bin auch ein Diasporajude und nichts kann mich stolzer machen zu sagen, dass ich meine jüdische Heimat – den Staat Israel – liebe und unterstütze. Aber das bin nicht nur ich – es sind Millionen von Juden auf der ganzen Welt, die stolz und mit Liebe und mit Respekt auf Israel blicken.

Und das, Herr Lauder, ist genau das was wir sind!

Von Justin Amler (MiDA)

Justin Amler ist ein in Australien geborener Autor und Kommentator für internationale Themen.

 

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Von am 20/08/2018. Abgelegt unter Featured. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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