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Trotz gemischter Reaktionen besuchte Trump die Synagoge in Pittsburgh

Trotz gemischter Reaktionen kam US-Präsident Donald Trump am Dienstagnachmittag in Pittsburghs Stadtteil Squirrel Hill an, nachdem ein Bewaffneter Judenhasser elf Menschen getötet und sechs weitere bei dem Angriff in der Baum des Lebens oder der L’Simcha Synagoge verletzt hatte.

Der Besuch erfolgte, als die Gemeinde am Dienstag das erste Todesopfer des Angriffs zu Grabe getragen hat.

US-Präsident Donald Trump besucht zusammen mit dem israelischen Botschafter in den USA Ron Dermer, Rabbi Jeffrey Myers und First Lady Melania Trump und Präsidententochter Ivanka, ihrem Ehemann und hochrangigen Beratern des Präsidenten die Baum des Lebens-Synagoge. Bildnachweis: David Aaronson / Twitter.

Der Präsident wurde von seiner Frau Melania; Stabschef John Kelly; Pressesprecherin Sarah Huckabee Sanders und Bill Shine, stellvertretender Stabschef des Weißen Hauses begleitet.

Der Präsident wurde auch von seiner Tochter Ivanka Trump und seinem Schwiegersohn und dem leitenden Berater Jared Kushner, sowie dem leitenden Politikberater Stephen Miller und dem Finanzminister Steven Mnuchin begleitet, die alle jüdisch sind.

Darüber hinaus war der israelische Botschafter in den Vereinigten Staaten, Ron Dermer, am Ort und begrüßte den Präsidenten und seine Gattin.

Demokratische Kongressführer lehnten es ab, sich dem Besuch anzuschließen.

Begleitet vom Rabbiner Jeffrey Myers von der Baum des Lebens Synagoge, der Berichten zufolge Hasspost erhalten hatte, weil er sagte, er würde den Präsidenten und die First Lady herzlich begrüßen, zündeten der Präsident und seine Gattin vor der Synagoge für jedes Opfer eine Kerze an.

Der Präsident besuchte auch das Krankenhaus, in dem sich vier verwundete Polizeibeamte erholten, die versuchten, den verdächtigen, 46-jährigen Robert Bowers während des Angriffs zu stoppen.

„Präsident Trump, Sie sind in Pittsburgh nicht willkommen“

Kurz vor dem Besuch kam es zu widersprüchlichen Ansichten darüber, ob der Präsident die Synagoge besuchen sollte.

Die linke Aktivistengruppe Bend the Arc: Jewish Action veröffentlichte einen erschütternden offenen Brief gegen einen Trump-Besuch.

„In den letzten drei Jahren haben Ihre Worte und Ihre Politik eine wachsende weiße nationalistische Bewegung ermutigt. Sie selbst haben den Mörder als böse bezeichnet, aber die Gewalt von gestern ist der direkte Höhepunkt Ihres Einflusses. Präsident Trump, Sie sind in Pittsburgh nicht willkommen, bis Sie den weißen Nationalismus völlig verurteilen“, hieß es in dem Brief.

Bend the Arc wurde von konservativen Medien beschuldigt, bereits vor dem Besuch eine Anti-Trump-Stimmung zu schüren.

Der in Pittsburgh geborene Max Ungar stimmte denjenigen zu, die behaupten, Trump sollte Squirrel Hill nicht besuchen.

„Unser Präsident hat in seiner Reaktion Schwierigkeiten, selbst diese grundlegenden Standards zu erfüllen“, sagte er gegenüber JNS. „Seine erste Antwort war die Synagoge dafür zu beschuldigen, dass sie keine bewaffneten Wachen hatte. Auch konnte er den Anstoß hinter dem Angriff nicht sofort anerkennen.“

„Trump macht seine Werte dadurch klar, worauf er seinen Schwerpunkt legt: auf die Verunglimpfung von Flüchtlingen und die Unterdrückung unserer Gesellschaft und das Lob für rechtsradikale Verschwörungstheoretiker wie Alex Jones“, so Ungar weiter. „Der Präsident hat deutlich gemacht, dass seine Werte denen der Pittsburgh-Gemeinschaft stark widersprechen und er ist hier nicht willkommen.“

Viele Einwohner von Pittsburgh reagierten anders.

„Ich denke, ob der Präsident kommt oder nicht ist eine Entscheidung, die von den Angehörigen der Opfer und den drei angegriffenen Gemeinden getroffen werden sollte“, sagte Joel Mackler, der in Squirrel Hill aufgewachsen ist, gegenüber JNS.

Lauren, eine Jüdin die aus Gründen des Datenschutzes beantragte, ihren Nachnamen nicht zu nennen, sagte JNS, „Squirrel Hill ist ein Beispiel für eine vielfältige und wahre Gemeinschaft. Den Antisemitismus gab es auch schon vor dieser Regierung und wird danach weitergehen. Präsident Trump sollte während seines Besuchs in Pittsburgh die Rolle des Sonderbeauftragten zur Bekämpfung von Antisemitismus übernehmen.“

Im September verabschiedete das US-Repräsentantenhaus mit überwältigender Mehrheit von 393 zu 22 Stimmen ein überparteiliches Gesetz, mit dem der Vertreter des Außenministeriums, der sich mit dem Thema Antisemitismus befasst, vom Gesandten zum Botschafter erhoben werden sollte. Eine Senatsversion des Gesetzes steht noch aus. Sollte die Gesetzesvorlage zum Gesetz werden, müsste der Präsident die Position innerhalb von 90 Tagen besetzen.

„Dies würde den Familien der Opfer und der Gemeinschaft als Ganzes zeigen, dass die Regierung Maßnahmen zur Sicherstellung der Umsetzung nationaler Richtlinien ergreift, die hoffentlich künftige Angriffe verhindern und die Vielfalt in unserem Land erneut fördern werden“, fügte Lauren hinzu.

Yosef, ein anderer jüdischer Einwohner, der ebenfalls um Zurückhaltung seines Nachnamens bat, sagte zu JNS: „Solange er kommt, um die Gemeinschaft und die Familien zu unterstützen und nicht für eine persönliche Agenda, habe ich kein Problem damit.“

 

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Von am 31/10/2018. Abgelegt unter Welt. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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