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Deutschland soll Hunderte Kinder die vor den Nazis geflohen sind entschädigen

Deutschland hat Einmalzahlungen für Überlebende zugesagt die als Kinder aus dem nationalsozialistischen Deutschland evakuiert worden waren und von denen viele ihre Eltern nie wiedergesehen haben, sagte die Organisation, die mit der deutschen Regierung eine Entschädigung verhandelt.

Kindertransport aus Österreich nach Großbritannien. Foto: Yad Vashem

Die in New York ansässige Konferenz für jüdische Materialansprüche gegen Deutschland erklärte, die Regierung habe Zahlungen von 2.500 Euro an die noch lebenden Personen unter den 10.000 Menschen zugestimmt, die mit dem sogenannten „Kindertransport“ aus Nazi-Deutschland geflüchtet waren.

In diesem Jahr jährt sich der 80. Jahrestag des Transports der Kinder aus dem nationalsozialistischen Deutschland und dem europäischen Ausland nach Großbritannien.

Man glaubt, dass heute noch ungefähr 1.000 Personen am Leben sind die mit den Kindertransporten vor der Ermordung gerettet werden konnten und von denen etwa die Hälfte in Großbritannien lebt. Die Einmalzahlung der deutschen Regierung wird als „symbolische Anerkennung ihres Leidens“ betrachtet, sagte der Verhandlungsführer der Claims Conference, Greg Schneider.

„In fast allen Fällen wurden die Eltern der Kinder die in Deutschland oder im besetzten Europa geblieben waren in Konzentrationslagern getötet und die geretteten Kinder haben deshalb enorme psychologische Probleme“, sagte Schneider gegenüber The Associated Press.

Nach dem antijüdischen Pogrom der Nazis im November 1938, der als Kristallnacht bekannt wurde, stimmte die britische Regierung zu, eine unbestimmte Anzahl jüdischer Kinder als Flüchtlinge aus Nazi-Deutschland oder aus den von Deutschland annektierten Gebieten zuzulassen.

Jüdische Gruppen innerhalb von Nazi-Deutschland planten die Transporte und der erste traf am 2. Dezember 1938 in Harwich ein, berichtet das Holocaust Memorial Museum in den Vereinigten Staaten. Der letzte Kindertransport verließ Deutschland am 1. September 1939 – dem Tag, an dem der Zweite Weltkrieg mit der Nazi-Invasion in Polen ausbrach – und der letzte Transport aus Kontinentaleuropa verließ die Niederlande am 14. Mai 1940, am selben Tag, an dem sich die niederländischen Streitkräfte den Nazis ergeben mussten.

Insgesamt wurden etwa 10.000 Kinder aus Deutschland, Österreich, der Tschechoslowakei und Polen nach Großbritannien gebracht, von denen laut dem Holocaust Memorial Museum etwa 7.500 jüdisch waren. Etwa die Hälfte wurde in Pflegefamilien untergebracht, die anderen wohnten in Herbergen und Schulen.

Neben denjenigen die in Großbritannien geblieben waren, siedelten sich später viele in den USA, Israel, Kanada, Australien und anderswo an, sagte Schneider.

Heute sind die Überlebenden mindestens 80 Jahre alt und die meisten blicken immer noch auf ihre Flucht als den bestimmenden Moment in ihrem Lebens zurück, da sie alleine in das Unbekannte gefahren wurden und sich oftmals zum letzten Mal von ihren Eltern und Geschwistern verabschiedeten, sagte Schneider.

„Dieses Geld ist eine Anerkennung dafür, dass dies eine traumatische, schreckliche Erfahrung war, die ihnen passiert ist“, sagte er.

Einige Überlebende erhielten bereits in den fünfziger Jahren kleine Zahlungen, was sie jedoch nicht daran hindern wird, die neue Leistung zu erhalten, so die Claims Conference.

Die Claims Conference führt ständige Verhandlungen mit Deutschland, um die Zahl der Entschädigungsberechtigten zu erhöhen. Seit 1952 hat die deutsche Regierung mehr als 80 Milliarden Dollar für Leid und Verluste aus der Verfolgung durch die Nazis gezahlt.

Im Jahr 2019 wird die Claims Conference etwa 350 Millionen Dollar an direkten Ausgleichszahlungen, an mehr als 60.000 Überlebende in 83 Ländern ausschütten. Darüber hinaus werden Zuschüsse für Sozialdienste in Höhe von rund 550 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt, die für häusliche Pflege, Nahrungsmittel, Medikamente und andere Dienstleistungen für Überlebende des Holocaust bestimmt sind.

 

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Von am 17/12/2018. Abgelegt unter Europa. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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