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Kommentar: Am 8. März war der Weltfrauentag

Das Thema des heurigen Weltfrauentages war, nicht zum ersten Mal, die Gleichstellung der Frau.

Dass die auch im Jahr 2019 immer noch thematisiert werden muss, dass es immer noch endlose Diskussion, Demonstrationen, Gerichtsurteile geben muss, ist ein erbärmliches Zeichen dafür, dass die ansonsten ach so aufgeklärte Welt weit davon entfernt ist, endlich anzuerkennen, dass Frauen und Männer nicht zwei unterschiedlichen Spezies angehören.

Das Urproblem wird bereits in der Thora beschrieben. Im 1. Buch Moses, 1;27 lesen wir: «Und Gott schuf ihn (den Menschen) nach seinem eigenen Bild, im Bildnis Gottes schuf er ihn; er schuf den Mann und die Frau» Das geschah am 5. Tag der Schöpfung. Mann und Frau als gleichgestellte Menschen. Beide, weder der Mann noch die Frau hatten einen Namen. «Und er (Gott) sah, dass es gut war.»Doch dann verschwindet die Frau von der Bildfläche. Ihr Name, so erfährt man in den wenigen jüdischen Textstellen, war Lilith. Eine Powerfrau, die sich ihrem Mann nicht unterwerfen wollte und ein selbstbestimmtes Leben für sich anstrebte. Im gleichen Buch, Kapitel 2;7 lesen wir «Gott schuf aus dem Staub der Erde einen Mann, hauchte ihm seinen Atem des Lebens ein und gab ihm eine Seele.» In Kapitel 2;18 zeigt Gott Erbarmen mit dem einsamen Menschen «Es ist nicht gut, dass der Mann allein ist, ich werde ihm eine Hilfe zur Seite stellen.» Gott lässt sich Zeit mit seinem göttlichen Tun. Erst in Abschnitt 2;21 versetzt er Adam «Mensch» in einen Tiefschlaf. Aus einer seiner Rippen bildet er seine neue Partnerin, die Adam Eva nennt. Im Hebräischen heisst Eva «Chavah», was für «das Leben Schenkende» steht.

Mit Evas Verführung durch die Schlange beginnt der Jahrtausende lange Interpretationsfehler. In Umkehrung von Aktion und Reaktion gilt fortan Eva als die Schuldige, die die Vertreibung aus dem Paradies verursacht hat. Die Frau als Sinnbild allen Übels. Ihr Name wird nur an ganz wenigen Textstellen genannt, sie tritt völlig in den Schatten ihres Mannes hinein.

Lilith hingegen wurde im modernen Feminismus zum Sinnbild der Emanzipation. Die gelehrte, starke Frau, die sich ihrem Mann entzogen hat steht der bescheidenen, folgsamen Eva gegenüber, die sich den patriarchalen Zwängen kritiklos fügt.

Über die Jahrhunderte wurde die Frau in die Rolle eines Menschen zweiter Klasse gedrängt. Selbstbestimmte Frauen, die mutig gegen alle Widerstände ihren Weg gingen, wurden misstrauisch betrachtet, ja sogar gesellschaftlich geächtet. Noch bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts ging die Frau quasi vom Eigentum des Vaters in das Eigentum des Mannes über, durfte nicht wählen, kein eigenes Konto eröffnen. Wollte sie arbeiten, brauchte sie seine Zustimmung.

Seither hat sich viel getan, viel, aber lange noch nicht genug. Am WEF (World Economic Forum) im Januar 2019 wurde die weltweit immer noch vorherrschende Benachteiligung der Frauen im «Global Gender Gap Report 2018» vorgestellt. 149 Staaten wurden darauf untersucht, wie Frauen in den Bereichen: Wirtschaft, Ausbildung, Gesundheit und Politische Mitbestimmung gestellt sind.

Um in den Bericht aufgenommen zu werden, müssen im jeweiligen Staat 12 von 14 Indikatoren messbar sein. Seit der Bericht im Jahr 2006 erstmals erstellt wurde, kamen 106 Staaten zu den ersten 43 hinzu. Heuer wurden neu aufgenommen: Kongo, Irak, Oman, Sierra Leone und Togo. Bei 22 Staaten fehlt ein Indikator, bei 19 weiteren fehlen zwei.

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von Esther Scheiner

 

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Von am 24/03/2019. Abgelegt unter Israel. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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