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Neonazis greifen deutschen Komiker an weil er sich für die Taten seines Vaters entschuldigte

Neonazis greifen einen populären deutschen Komiker an, weil er sich bei einer Holocaust-Überlebenden für die Kriegsverbrechen seines Vaters entschuldigt hat.

Atze Schröder entschuldigt sich. Foto: screenshot

Atze Schröder, 54, wandte sich am Donnerstag in der beliebten Markus Lanz-Talkshow an die Auschwitz-Überlebende Eva Szepesi und erzählte ihr unter Tränen, dass sein Vater, der 1941 in die Reichswehr eingezogen wurde und vier Jahre diente, „als Soldat schreckliche Dinge getan hatte. … Er hat mir später davon erzählt.“ Schröders Vater starb vor neun Jahren im Alter von 87 Jahren.

Seitdem verspotten Rechtsextremisten Schröder und greifen ihn in den sozialen Medien an. Zu den weniger beleidigenden Bezeichnungen die sie verwendet haben, gehören „geistig impotente Ratte“ und „peinlicher, widerlicher Sklave des Systems“, berichtete die deutsche Nachrichtenwebsite des RND.

Aber die Fans von Schröder haben Frau Eva Szepesi’s spontane Unterstützung gelobt, die ihre Erinnerungen an Auschwitz während einer Sendung zum 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz mit dem Publikum der Talkshow geteilt hatte. Sie wurde von ihrer Tochter Anita Schwarz begleitet.

Von Szepesis Zeugnis bewegt, sagte Schröder, sein Vater „würde sich wahrscheinlich entschuldigen, wenn er hier sitzen würde.“ Dann stand er auf, sah Szepesi an und streckte die Hand aus und sagte: „Es tut mir leid. Wir dürfen niemals vergessen.“

Szepesi erzählte später den deutschen Nachrichtenmedien, dass sie Schröders Geste „absolut außergewöhnlich“ fand.

Schröder erzählte den Gästen der Talkshow, dass es „viele Tragödien in unserer Familie gab, die unter den Teppich gekehrt wurden“. Mehrere Verwandte, darunter seine Großmutter und mehrere Onkel, begingen nach der Kapitulation von Nazideutschland Selbstmord.

Einen Tag nach der Ausstrahlung teilte Schröder der Bild Zeitung mit, sein Vater sei Panzerfahrer der Wehrmacht gewesen und gehörte keiner politischen Partei an. Schröder, der gegen Kriegsende von der Roten Armee gefangen genommen wurde, verbrachte sechs Jahre in einem sowjetischen Kriegsgefangenenlager, wo er gezwungen wurde, in Minen zu arbeiten.

Schröder erklärte gegenüber Bild, er habe sich für die Kriegsverbrechen der Wehrmachtssoldaten im Namen seines Vaters entschuldigt.

IN-Redaktion

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Von am 10/02/2020. Abgelegt unter Europa. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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