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Interview: Ein Holocaust-Überlebender warnt die Welt vor wachsendem Antisemitismus

Irving Roth spricht in diesem Radio-Interview von den Demokratien die Ihre Tore für jüdische Flüchtlinge geschlossen hielten, und verhinderten jüdische Männer, Frauen und Kinder in Europa zu retten, von denen sechs Millionen auf unbeschreibliche Weise ermordet wurden.

Er schöpft aus seiner Erfahrung in einer kleinen Stadt in der faschistischen Slowakei aufzuwachsen, nachdem Großbritannien und Frankreich 1938 in München die vor dem Zweiten Weltkrieg bestehende Tschechoslowakei aufgelöst hatten. Zuerst durften Juden nicht in die Stadtparks, nicht am Flussstrand baden, dann durften Juden nicht mehr zur Schule gehen. Dann, nach der Nazi-Wannsee-Konferenz in Berlin im Januar 1942, in der die Endlösung beschlossen wurde, wurden 1.800 der 2.000 Juden in der Stadt in die Synagoge gebracht, eingesperrt und „umgesiedelt“ – was bedeutete, dass sie in eines der sechs nationalsozialistischen Tötungszentren geschickt wurden. Er und seine Familie gehörten zu den 200 zurückgelassenen Juden.

Er erzählt vom Verlust des Holzgeschäfts seiner Familie durch „Arisierung“ und den Verrat durch christliche Freunde in seiner Gemeinde in der Slowakei. Die Familie flieht 1943 in ein kleines Dorf in Ungarn, wo sie 1943 Verwandte hat, während seine Eltern nach Budapest ziehen, um dort Arbeit zu finden. Diese Zuflucht endete 1944, als die Horthy und die ungarische Nazi-Pfeilkreuz-Partei vor der deutschen Besatzung kapitulierten und Eichmann Transporte nach Auschwitz-Birkenau aufnahm.

Herr Roth, sein Bruder und die Großeltern wurden gefangen genommen und in das Todeslager Auschwitz-Birkenau in Südpolen gebracht, wo 1944 in 53 Tagen über 437.000 ungarische Juden vergast und ihre sterblichen Überreste verbrannt wurden. Über 1,1 Millionen Menschen wurden in Auschwitz-Birkenau ermordet; 90 Prozent von ihnen, Juden. Seine Großeltern, Bruder Bondi und einige andere Verwandte überlebten nicht. Er war Zeuge des versehentlichen Bombenanschlags der 15. USAAF im September 1944 und des Sonderkommando-Aufstands im Oktober 1944 mit Hilfe tapferer jüdischer Häftlingsfrauen im IG-Farben-Werk, die Sprengstoff für das zerstörte Krematorium 4 in Birkenau herstellten.

Roth und sein älterer Bruder Bondi waren Teil des Todesmarsches von 60.000 Insassen, der Anfang Januar 1945 Auschwitz verließ und von dem weniger als 12.000 überlebten. Er landete im Konzentrationslager Buchenwald, aus dem er am 11. April 1945 von zwei Soldaten der US-Armee befreit wurde. Ein Weißer und ein Schwarzer fanden ihn, weniger als 75 Pfund schwer. Er erinnert sich an die ungarische Krankenschwester der Siebenten-Tags-Adventisten, die sich um seinen Vater kümmerte, während er sich von Typhus erholte und beide Eltern in ihrer Wohnung in Budapest versteckte. Roth, seine Eltern und ein Cousin kehren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in seine Heimatstadt zurück und konfrontieren die einheimischen Christen, die seine Familie gemieden und verraten hatten, ihr Zuhause besetzt und das Familiengeschäft übernommen haben. Die Familie Roth versucht verzweifelt, ihren vermissten Bruder Bondi zu finden, ohne Erfolg.

Durch die Bürgschaft eines Onkels in New York, kamen seine Eltern und ein Cousin im Januar 1947 in die USA. Roth, dessen Ausbildung als Jude in der faschistischen Slowakei verweigert wurde, gleicht verlorene Zeit aus. Er diente in der US-Armee, beendete die High School und besuchte das Brooklyn Polytechnic Institute, wo er sowohl einen BS als auch einen MS in Elektrotechnik erwarb. Er wurde schließlich Forschungsdirektor für ein Elektronikunternehmen in Long Island, New York.

Roth spricht darüber, dass einige große amerikanische Universitäten im Namen des Schutzes der freien Meinungsäußerung, Anti-Israel-Kampagnen und Antisemitismus beherbergen. Es ist wichtig, dass amerikanische Studenten die Geschichte des Holocaust und den Aufstieg des tödlichen Antisemitismus im Westen nicht vergessen. Unter der Schirmherrschaft von Christian United für Israel (CUFI) hat Herr Roth an mehr als 200 Universitäten in den USA gesprochen.

Herr Roth hielt am Montag, dem 3. Februar 2020, auf dem Campus der University of West Florida im benachbarten Pensacola, einen Vortrag bei einer Veranstaltung der CUFI-Studentenschaft. Dort lernte er eine weitere Holocaust-Überlebende kennen, Frau Molly Gross, deren verstorbener Ehemann Leon Gross auch in Buchenwald in derselben Barakke wie der verstorbene Elie Wiesel war.

Hören Sie hier das Interview in englischer Sprache:

Dieses Interview führen Jerry Gordon und Rod Reuven Dovid von Israel News Talk Radio – Beyond the Matrix mit Irving Roth. Er ist ein international bekannter Holocaust-Redner und Co-Autor. Gemeinsam mit seinem Sohn, Dr. Edward S. Roth, schrieb er eine Abhandlung über „Bondis Bruder“. Das Interview wurde in den Pace (Florida) Assembly Ministries bei einer Christians United for Israel (CUFI) zu Ehren Israels am Sonntag, dem 2. Februar 2020, durchgeführt. Wir sind dankbar für die Vorkehrungen, die Pastor Joey Rogers und seine Kollegen für dieses Interview getroffen haben. Herr Roth wird in einem CUFI-Film mit dem Titel „Never Again“ (Nie wieder) im Herbst 2020 zu sehen sein.

Dieser Artikel und das Interview sind in englischer Sprache auf Arutz Sheva erschienen.
Übersetzung des Textes: Dr. Dean Grunwald,
für Israel-Nachrichten.org

 

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Von am 13/02/2020. Abgelegt unter Featured. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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