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Griechenland, Zypern und Israel unterzeichnen EastMed-Pipeline-Abkommen

Griechenland, Zypern und Israel haben am Donnerstag ein Abkommen über ein riesiges Pipeline-Projekt zum Transport von Erdgas aus dem östlichen Mittelmeerraum nach Europa unterzeichnet, obwohl die Türkei das Abkommen ablehnt.

Feierliche Unterzeichnung des EastMed-Gaspipeline-Abkommens auf dem trilateralen Gipfel. Foto: GPO/Haim Zach

Das Abkommen erfolgt aufgrund der Spannungen mit der Türkei über ihre Aktivitäten in der Region und eines Seeverkehrsabkommens mit Libyen, das Ankaras Forderungen über ein großes, gasreiches Meeresgebiet ausweitet.

Die 2.000 Kilometer lange EastMed-Pipeline kann jährlich zwischen neun und 12 Milliarden Kubikmeter Gas von den Offshore-Reserven Israels und Zyperns nach Griechenland und weiter nach Italien und in andere südosteuropäische Länder befördern.

Die Entdeckung von Kohlenwasserstoffreserven im östlichen Mittelmeerraum hat einen Kampf um den Energiereichtum und eine Auseinandersetzung zwischen Zypern und der Türkei ausgelöst, die den nördlichen Teil der Mittelmeerinsel einnehmen.

Der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis, der israelische Premierminister Binyamin Netanyahu und der zypriotische Präsident Nicos Anastasiades nahmen an der Zeremonie teil, bei der ihre jeweiligen Energieminister das Abkommen in der griechischen Hauptstadt unterzeichneten.

Das EastMed-Projekt soll die drei Länder zu wichtigen Gliedern in der europäischen Energieversorgungskette machen.

Es könnte auch dazu beitragen, den Bemühungen der Türkei entgegenzuwirken, ihre Kontrolle auf das östliche Mittelmeer auszudehnen.

Die Türkei ist bereits mit Sanktionen der Europäischen Union für Schiffe auf der Suche nach Öl und Gas vor Zypern konfrontiert, deren Regierung in Nikosia von Ankara nicht anerkannt wird.

Die Aktivitäten der Türkei

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte im November, er plane gemeinsame Energieexplorationsaktivitäten mit Libyen im östlichen Mittelmeerraum.

Seine Regierung besteht darauf, dass die türkische Republik Nordzypern – nur von Ankara anerkannt – das Recht hat, die gesamte Insel zu erkunden.

Vizepräsident Fuat Oktay sagte, der türkische Pakt mit Libyen habe Ankara erlaubt, ein Komplott zu vereiteln, um das Gebiet auf die Türkei zu beschränken.

„Egal, wer involviert ist, kein Plan in der Region der die Türkei ausschließt, hat Erfolgschancen“, sagte Oktay der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.

Griechenland reagierte verärgert auf das Abkommen zwischen der Türkei und Libyen, wies den libyschen Botschafter aus und forderte die Vereinten Nationen auf, das Abkommen zu verurteilen.

Ein Teil des Abkommens legt eine Seegrenze zwischen den beiden Ländern fest, wobei Griechenland die griechische Insel Kreta nicht berücksichtigt.

„Frieden und Zusammenarbeit“

Die EastMed-Allianz „ist von enormer Bedeutung für die Energiezukunft Israels und seiner Entwicklung zu einer Energiemacht, sowie für die Stabilität in der Region“, sagte Netanyahu in einer Erklärung am Donnerstag.

Der griechische Premierminister Mitsotakis sagte, die Pipeline sei von „geostrategischer Bedeutung“ und würde zum regionalen Frieden beitragen.

Zuvor nannte der griechische Energieminister Kostis Hatzidakis es „ein Projekt des Friedens und der Zusammenarbeit“, trotz „türkischer Bedrohungen“.

Der zypriotische Präsident Anastasiades sagte, dass Ziel des Abkommen sei „Kooperation und nicht Rivalität im Nahen Osten“.

Avinoam Idan, ein ehemaliger Sicherheitsbeamter der israelischen Regierung, der jetzt ein Geostrategie-Experte an der Haifa-Universität ist, sagte zu dem Abkommen: „Es ist wichtig für Israel, es ist wichtig für die Transitländer, Griechenland und Zypern und natürlich für Europa.“

Da die neue Energiequelle nicht mit den russischen Lieferungen an die EU konkurrieren würde, „gibt es keinen Grund, dies als große Veränderung der geopolitischen Dynamik auf dem europäischen Energiemarkt zu betrachten“, sagte er gegenüber AFP.

Die griechische Wirtschaftszeitung Kathimerini schrieb am Mittwoch, Athen und Nikosia hätten es eilig gehabt EastMed fertigzustellen, um „einem Versuch des türkischen Nachbarn entgegenzuwirken, das Projekt zu stoppen“.

Die Kosten für die Installation des Pipeline-Projektes vom östlichen Mittelmeer nach Italien, werden auf 6,0 Milliarden Euro geschätzt.

IN-Redaktion

 

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Von am 03/01/2020. Abgelegt unter Featured. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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