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Journalistenwatch die neue rechte Plattform die vorgibt gemeinnützig zu sein

Das Internetportal des Vereins „Journalistenwatch“ e. V. (Verein für Medienkritik und Gegenöffentlichkeit) behauptet von sich selber: „Die auf www.journalistenwatch veröffentlichten Artikel und Daten sind mit grösster Sorgfalt recherchiert. Nachrichten und Artikel beruhen teilweise auf Meldungen von Nachrichtenagenturen, sowie der Kooperationspartner. Der Anbieter übernimmt ausdrücklich keine Gewähr – weder ausdrücklich, noch stillschweigend – für Richtigkeit, Vollständigkeit, Verlässlichkeit und Aktualität sowie für die Brauchbarkeit der abgerufenen Beiträge für den Nutzer.“

Der Verein ist wegen „Förderung der Volksbildung“ als gemeinnützig eingestuft, was heisst, dass der entweder weniger Steuern, als andere Vereine, oder sogar keine Steuern zahlen muss.

Der Hauptsponsor des Vereins ist, ebenfalls nach eigenen Angaben das „Middle East Forum“, ein US-amerikanischer Think Tank, dessen Ziel klar demokratisch und pro israelisch ist. Schaut man die Liste der gesponsorten Organisationen an, so fällt der Blick unter anderem auf NGO Monitoring, Shurat HaDin, Gatestone Institut, Algemeiner, und eben auch auf Journalistenwatch. Die Frage ist, wie hat es dieser Verein geschafft, sich auf diese Liste zu mogeln.

Seit einigen Tagen verfolge ich das Portal und bin erschüttert, wie, vor allem im Bereich der zugelassenen Kommentare rechte bis rechtsextreme Meinungen offensichtlich der Förderung von Erziehung und Bildung, also der Gemeinnützigkeit dienen sollen.

Gestern am 9. November wurde ein Text mit dem Titel: „Zentralrat der Juden fordert Pflichtbesuche von KZ-Gedenkstätten“ mit dem Kürzel „dts“ am Ende des Textes veröffentlicht.

dts steht für die „Deutsche Textservice Nachrichtenagentur“ aus Halle, die im Internet derzeit nicht zu erreichen ist. Anschliessend folgt ein längerer, dazu von „ME“ (Max Erdinger) verfasster Kommentar. Das Textoriginal des Artikels findet man beim MDR Presseportal mit folgendem Hinweis: „Leipzig (ots) – folgender Text ist bei exakter Quellenangabe MDR freigegeben“ (8.11. / 13:31). ots führt zu der zu dpa gehörenden Seite „News aktuell.”

Zurück zum Text. Journalistenwatch hat sich die Freiheit genommen, den Text nicht nur ohne Quellenabgabe zu veröffentlichen, sondern auch durch Weglassung und leichte Umformulierungen zu verändern. Nicht ganz korrekt, aber inhaltlich nicht dramatisch.

Der nachfolgende Kommentar versucht herauszuarbeiten, warum heute ein erzwungener Besuch in einem KZ kontraproduktiv für die dahinter stehende Absicht sei. Doch die Formulierungen geraten verschwurbelt. “Wer es dennoch tut, hat Motive, die mit der Zeit immer deutlicher in ihrer ganzen Unredlichkeit hervortreten. Es kann heutzutage nicht mehr darum gehen, künftigen Generationen einzureden, sie als Deutsche hätten exklusiv eine besondere Verantwortung aus ihrer Geschichte. Zum einen deswegen nicht, weil junge Deutsche heutzutage bei jeder Gelegenheit eingetrichtert bekommen, dass sie gar nicht mehr in erster Linie Deutsche seien, sondern irgendwelche „die Menschen“, zum anderen deswegen nicht, weil junge Deutsche heute am Massenmord ihrer Vorfahren in keiner Weise irgendwie anders beteiligt wären, als junge Russen oder junge Chinesen an den Gräueltaten ihrer Vorfahren.“

So wie der Satz hier steht, muss man ihm zustimmen, und trotzdem, er stimmt einfach nicht. Junge Russen und Chinesen sind ebenso wenig verantwortlich für die Gräueltaten ihrer Vorfahren, aber sie sind ebenso wie die Deutschen verantwortlich dafür, dass das, was geschehen ist, nie wieder geschehen darf.

Es ist die Verantwortung der jungen Generation, alles zu tun, um dem rechten Gedankengut und allen rechten Bewegungen entschieden entgegen zu treten. Und es ist ihre Verantwortung, die Mechanismen, die Manipulationen zu erkennen und zu verstehen, die zu Ausgrenzung und Verfolgung von Minoritäten führen.

Eine Haltung wie ME sie in seinem Kommentar beschreibt, ist dazu wenig hilfreich. „Je mehr Zeit verstreicht, desto offensichtlicher wird, was den Zentralrat der Juden tatsächlich treibt: Die Perpetuierung deutschen Schuldbewusstseins den Juden gegenüber. Kann er knicken. Da mache ich nicht mehr mit. Ich habe mich lange genug damit beschäftigt, obwohl ich erst fünfzehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zur Welt gekommen bin. Ich habe alles gelesen, was es dazu gibt. Es reicht jetzt.“

Soso, ihm reicht es jetzt.

Es ist genau die Einstellung dieser Menschen, die privilegiert durch den Beruf des Journalisten die Möglichkeit haben, Menschen zu manipulieren. Sie könnten es zum Guten tun, aber sie tun es eben auch zum Schlechten.

Sonst dürften Kommentare wie diese nie und nimmer veröffentlicht werden:

Nick • vor 3 Stunden

Wie mich dieses ewige fordern, betroffen und beleidigt sein anwidert. Darauf beschränkt sich deren ganze Existenz.

Marcus Junge • vor 9 Stunden

ZdJ fordert, an der Stelle kann man schon aufhören zu lesen, da danach entweder mehr Umvolkung, mehr Kampf gegen Deutsch oder mehr Steuerkohle folgt, also der übliche Haß auf Deutschland und der feste Wille es auszulöschen.

Rotzlöffel • vor 10 Stunden

Ich FORDERE, dass der Zentrarat der J*den sich allesamt den Finger in den Popo stecken und einen Seiltanz über Gaza aufführen, um der Menschheit mal zu zeigen, wo ungezügelter Rassismus und Vertreibung von Ethnien hin führt!

A.C.Hauser • vor 10 Stunden

Was Israel den Palestinesern heut zu Tage antut ist keinen, aber keinen deut besser als dieser erbärmlichen Versuch, den Deutschen wiedereinmal die Alleinschuld unter zuschieben.

Und da wundern sich J*den das sie keiner mag.

Freidenker • vor 11 Stunden

Kein Problem, Herr Schuster, Sie haben ja sooo recht – und außerdem sollten diese Schüler zur Intensivierung des ethischen Bewusstseins sich auch noch folgende Zitate von Jüdischen anhören müssen:

„Unsere Rasse ist die Herrenrasse. Wir sind heilige Götter auf diesem Planeten. Wir sind so weit entfernt von den minderwertigen Rassen, wie sie von Insekten sind. (…) Andere Rassen werden als menschliche Exkremente betrachtet. Unser Schicksal ist es, die Herrschaft über die minderwertigen Rassen zu übernehmen. Unser irdisches Re!ch wird von unseren Führern mit einem Stab aus Eisen regiert werden. Die Massen werden unsere Füße lecken und uns als Sklaven dienen!”

(Israels Ministerpräsident Menachem Begin in einer Rede vor der Knesset. Amnon Kapeliouk, “Begin and the Beasts”, New Statesman, 25. Juni 1982.)

Bernie Götz • vor 16 Stunden

Unsere jüdischen Mitbürger, die heute NOCH gut und gerne in Deutschland leben, sollten sich besser zu der Masseneinwanderung judenfeindlicher Horden von Moslems positionieren.
Je weiter die Islamisierung voranschreitet, desto größer werden besonders deren No-Go-Areas.
Sollten die Juden noch einmal aus Deutschland vertrieben werden, dann sicherlich nicht von den längst verstorbenen Nazis.

Raffaelo More Moderator Bernie Götz • vor 15 Stunden

Aber auch nicht von denen, die schon länger hier leben! Ein wichtiger Anhang der erwähnt werden sollte! 😉

Bernie Götz Raffaelo More • vor 14 Stunden

Natürlich, denn die müssen doch selber flüchten, außer sie konvertieren, oder lassen sich versklaven.
Wobei die Konvertieten dann wiederum zu Mittätern werden würden.

(Zitate sind erstellt mit copy/paste)

Anmerkung von mir: Zum Menachem Begin zugeordneten Zitat muss gesagt werden, dass sich im besagten Artikel vom 25. Juni 1982 dieses Zitat weder findet, geschweige denn eine Zuordnung zu Menachem Begin gemacht wird. Diese Zuordnung wurde viel später vorgenommen und wird auf rechten Seiten im Internet gerne als Zitat des „bösen Juden“ angeführt. Was Begin in Tat und Wahrheit gesagt hat, kann man hier nachlesen.

Ich selber habe es erlebt, dass meine Schüler dafür stimmten, nach Dachau zu fahren. Sie nahmen dort an einer Führung von Dr. Max Mannheimer teil, den sie bereits von seinem Besuch an unserer Schule kannten. Und von daher wussten sie, dass keine ihrer Fragen unbeantwortet bleiben würde.

Und ich habe es erlebt, dass Schüler mich baten, den Film „Schindlers Liste“ nicht noch einmal anschauen zu müssen. Ihre Aufnahmekapazität war nach drei bis vier vorherigen Aufführungen schlicht am Anschlag.

Theodor von Adorno sagt genau zu diesem Thema im Jahr 1966: „Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung. Sie geht so sehr jeglicher anderen voran, dass ich weder glaube, sie begründen zu müssen noch zu sollen.“

Er hat es verstanden, dass es in der Verantwortung der nachkommenden Generationen liegt, dieses Vermächtnis anzunehmen. Zwang ist dazu sicher der falsche Weg. Es liegt an uns, der ersten Nachkriegsgeneration dieses Vermächtnis so aufzubereiten und weiter zu geben, dass es keine erdrückende Last wird.

Der angesehene Think Tank „Middle East Forum“ muss seine Geldquellen für diesen Verein, der unter falschen Segeln daherkommt, dringend sperren.

Von Esther Scheiner

 

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Von am 10/11/2017. Abgelegt unter Israel. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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