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#BringBackOurBoys und #EyalGiladNaftali

Das sind die derzeit in Israel am meisten aufgerufenen Facebook Seiten.

Seit Donnerstagabend (12.06.) werden im WJL drei junge Männer vermisst. Gil Ad Shaer und Naftali Frenkl (16) und Eyal Yifrach (19). Die drei waren offensichtlich auf dem Rückweg von ihrer Schule. Ihre Spur verliert sich an einer für Autostopper beliebten Kreuzung in Gush Etzion, südlich von Jerusalem.

Links nach rechts: Eyal Yifrah, Naftali Frenkel and Gil-Ad Shaer

Links nach rechts: Eyal Yifrah, Naftali Frenkel and Gil-Ad Shaer

Um 22:25 ging beim Polizeinotruf ein Anruf ein. Einer der drei Entführten konnte gerade noch mitteilen, dass er entführt worden sei. Warum diesem Anruf ein folgenschwerer Fehler folgte, wird untersucht. Statt sofort die Suche in die Wege zu leiten, passierte zunächst mal gar nichts. Der Anruf wurde als „dummer Scherz“ eingestuft.

Ernst genommen wurde die Meldung erst, als gegen 03:00 am Freitag der Vater eines Entführten vorstellig wurde. Erst dann wurden der Inlandsgeheimdienst und das Militär benachrichtigt. Als bekannt wurde, dass einer der Drei, Naftali Frenkel Amerikanischer Staatsbürger ist, musste auch der amerikanische Botschafter informiert werden.

Für die Medien wurde zunächst eine Nachrichtensperre verhängt, die ersten Berichte tauchten erst im Laufe des Freitagnachmittags auf.

Eine groß angelegte Suchaktion, die sich vor allem auf das Gebiet um Hebron und das umliegende Hügelland konzentrierte lief an, die leider bis heute, Dienstag 17.06. ohne Erfolg ist. Hebron gilt als Hochburg der Hamas im WJL. Obwohl alle an der Suche beteiligten Organisationen davon ausgehen, dass die Entführer ihre Opfer im WJL festhalten, wird mit allen Mitteln versucht, ein Untertauchen in Gaza zu verhindern. Mittlerweile hat sich das Zentrum der Suchaktion nach Nablus verschoben, wo Haus für Haus durchsucht wird.

Während in Israel in den Synagogen am Freitag und Samstag für eine Rettung der Entführten gebetet wird, tobt in Gaza der feiernde Mob. Es ist nur mehr mit den Sieges- und Freudenkundgebungen nach 9/11 vergleichbar, was sich dort abspielt. Frauen verteilen Süßigkeiten in den Straßen, Männer schießen in die Luft. Ein Sprecher des Senior Islamic Jihad rief zu weiteren Entführungen von israelischen Bürgern auf. Dies sei der einzige und äußerst erfolgversprechende Weg, palästinensische Gefangene freizupressen.

Die palästinensische Reaktion auf #BringBackOurBoys und #EyalGiladNaftali ließ nicht lange auf sich warten. Sie heißt „schloscha Shalit“ (drei mal Shalit) und ist eine klare Drohung, was auf die Entführten zukommt.

Während PM Benjamin Netanjahu Präsident Abu Mazen in die Pflicht nahm und ihn aufforderte, bei den Suchaktionen zu kooperieren, was dieser auch versprach, zeigte die Facebook Seite der PA ein abscheuliches Bild.

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Immerhin scheint Abu Mazen sich als zuverlässiger Partner in der Zusammenarbeit zu erweisen.

Die große Überraschung kommt von UN General Sekretär Ban-Ki Moon. Normalerweise kommt aus seinem Haus heftige Kritik an Israel. Auf jeder UNO Menschenrechtssitzung steht Israel auf der Tagesordnung. Doch diesmal lässt er es sich nicht nehmen, noch am Freitagabend die Entführung auf das Heftigste zu kritisieren. Ganz ohne Israelschelte!

Im Zuge der Hausdurchsuchungen kommt es zu Ausschreitungen und zahlreichen Festnahmen. Unter den Festgenommen befindet sich auch der ehemalige Regierungssprecher der PLO Asis Dweik. Er befand sich wegen unterschiedlichster Delikte schon mehrfach in Israelischer Haft und gilt als ranghohes Hamas Mitglied. 

Während am Sonntag mehr als 30.000 Menschen an der Klagemauer für ein rasches und gutes Ende der Entführung beten und in zahlreichen religiösen Schulen die neue Unterrichtswoche mit einem gemeinsamen Gebet begann, schlug bei der gestrigen Kabinettssitzung der Knesset eine Abgeordnete ganz andere Töne an.

Auf die Frage, ob sie denke, dass hinter den Entführungen Terroristen stehen, antwortete sie: „Das sind keine Terroristen. Ich stimme Ihnen nicht zu, es sind Menschen, die keinen anderen Weg sehen, ihre Realität zu ändern, also sind sie gezwungen, zu diesen Mitteln zu greifen…. Zumindest, bis Israel gescheiter wird und bis die Israelische Gesellschaft sich öffnet und den Schmerz der anderen spürt. Menschen die unter einer Besatzung leben, leben anormale Leben.“

Hanin Zoabi, Abgeordnete der arabischen Balad Partei, macht nicht zum ersten Mal von sich reden. Wie unbeliebt sie sogar in den eigenen Reihen ist, zeigt der Wahlausgang in Nazareth bei der letzten Bürgermeisterwahl im vergangenen Jahr. Sie erhielt 10% der Stimmen und war damit chancenlos.

Zoabi hat vor Jahren in den traditionellen Clan in Nazareth eingeheiratet. Ein junger Mann, ihr 17 Jahre alte Neffe Muhammad bezeichnet sich selber als arabischen Zionisten. Seine Facebook Seite ist Kult, seine „Freunde“ kommen aus aller Welt. Dass er seiner Tante ein Dorn im Auge ist, ist klar.

Vorgestern hat Muhammad ein Video veröffentlicht, dass offensichtlich zu viel für sie war. In diesem Video ruft er die Entführer auf, die jungen Männer zurückzubringen und fordert die Regierung auf, ebenfalls aktiver zu agieren. Dies in Englisch, Hebräisch und Arabisch. 


Die Reaktion kam prompt: die Tante legte Beschwerde bei Facebook ein und prompt wurde die Seite gesperrt.

Muhammad wurde von der eigenen Familie bedroht, drei Familienmitglieder wurden heute deshalb verhaftet.

Am spektakulärsten war ihre Teilnahme an der Gaza Flotilla im Jahr 2010, andere anti-israelische Aktionen und ihre konsequent anti-israelische Einstellung zeigen immerhin, dass das Narrativ vom guten Palästinenser und bösen Israeli so nicht stimmen kann! In einem undemokratischen Apartheid Staat wäre sie erst gar nicht gewählt worden, oder nach einem solchen Vorfall aus der Regierung entfernt worden. 

Die Eltern der drei entführten Jugendlichen.

Die Eltern der drei entführten Jugendlichen.

Heute trafen sich die Eltern der drei jungen Männer. Wie schwer es ihnen gefallen sein muss, vor die versammelte Presse zu treten. Racheli Frenkel, die Mutter von Naftali spricht für alle. Sie klagt nicht an, die verurteilt nicht. Im Gegenteil, sie bedankt sich. Bei allen, die helfen ihre Söhne zu finden, sie hofft, dass alle, die bei den Einsätzen beteiligt sind, unverletzt und gesund wieder nach Hause kommen. Und sie ruft ihre Söhne auf, stark zu sein.

Welche Kraft hat diese Frau!

Obwohl UN Generalsekretär Ban-Ki Moon am vergangenen Samstag die Entführung der drei Israelischen Jugendlich noch scharf verurteilt hat, kam gestern prompt der Rückzieher:

Die UN sind unsicher, ob die Entführung wirklich stattgefunden hat.“

Das ist die UNO die wir in Israel kennen!

Wie schön, dass man sich noch auf etwas wirklich verlassen kann!

Von Esther Scheiner

Redaktion Israel-Nachrichten.org

 

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Von am 18/06/2014. Abgelegt unter Featured. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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