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Flucht vor Islamischem Terror: Meine letzte Seder als Europäer

Die Pessach Seder von belgischen Juden enthüllt die Massenflucht, die der Islamistische Terror verursacht: „Meine letzte Seder als Europäer.“

Meine belgischen Verwandten, haben in den letzten 15 Jahren schon von neun jungen Familienmitgliedern Abschied genommen. Sechs traten in die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte ein und machten Aliyah. Zwei wanderten in die Vereinigten Staaten aus und einen zog es nach London.

Ich kam in diesem Jahr nach Brüssel, weil diese Seder auch die Abschiedsfeier für einen Cousin und seine Frau ist, er ist Arzt und sie Architektin, die nach Florida auswandern. Seine Schwester und ihr belgisch-jüdischer Ehemann leben schon dort.

„Dies ist meine letzte Seder als Europäer“, sagte mir mein Cousin Mark (nicht sein richtiger Name) über das Telefon. Wir sprachen in Hebräisch, eine Sprache, die von allen meinen belgischen Verwandten in meinem Alter auf Drängen von Tanten und Onkeln die den Holocaust überlebten gelernt wird. Es ist sozusagen ein Notfallplan für die Aliyah, falls etwas schief geht in Belgien.

„Ich will das du auch da bist, wenn ich mich aus der Sklaverei in die Freiheit begebe“, sagte Mark.

Er fürchtet um die Zukunft seiner zwei Kinder in einem Land, in dem jüdische Schulen unter militärischer Bewachung stehen und wo jüdische Studenten wegen antisemitischem Mobbing gezwungen werden, öffentliche Schulen zu verlassen.

„Die Dinge stehen hier schlecht, und ich will eine bessere Zukunft für meine Kinder“, sagte er mir.

Ich fragte Joel Rubinfeld, den Gründer der belgischen Liga gegen Antisemitismus und ehemaliger Präsident der Dachorganisation der Französisch sprechenden belgischen jüdischen Gemeinden CCOJB, ob meine Familie ungewöhnlich wäre, weil sie auswandern will.

„Ich denke nicht“, sagte er. „Es ist der Beginn eines beschleunigten Abwanderungsprozesses. Unser Blick ist auf die Alija gerichtet, es sind die gut ausgebildeten Mitglieder unserer Gemeinde die Europa verlassen wollen und die wenig Schwierigkeiten haben, Visa in die USA, Kanada und Australien zu bekommen.“

Im Jahr 2014 warnte Rubinfeld die belgischen Juden vor einem „Exodus“, wegen der aufkommenden Welle von Antisemitismus, der – nicht nur – von muslimischen Einwanderern ausgeht.

Im vergangenen Jahr wanderten 287 Juden aus Belgien, dass eine jüdische Bevölkerung von etwa 40.000 hat, nach Israel aus. Es war die höchste Zahl von jüdischen Auswanderern aus Belgien, die in einem Jahrzehnt in Israel aufgenommen wurden.

Von 2010 bis 2015 machten im Jahr durchschnittlich 234 belgische Juden Aliyah, dass ist eine 56 Prozent Steigerung gegenüber dem Jahresdurchschnitt von 133 Neuankömmlingen aus Belgien in den Jahren 2005-2009, nach israelischen Regierungsdaten.

Lesen Sie hierzu auf der Webseite von JTA: As Jews flee Belgium, a seder marks a family exodus

 

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Von am 28/04/2016. Abgelegt unter Europa. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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