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Frankreich: Manifest fordert nationalen Kampf gegen Antisemitismus

Mehr als 250 französische Persönlichkeiten, darunter Politiker und Schauspieler, haben ein Manifest unterzeichnet, in dem ein „neuer Antisemitismus“ in Frankreich angeprangert wird, der nach einer Reihe von Judenmorden von „islamistischer Radikalisierung“ gekennzeichnet war. Der Text wurde am Sonntag in mehreren Zeitungen veröffentlicht.

Juden bei einem Marsch in Paris zum Gedenken an Mireille Knoll, 28. März 2018. Foto: Cnaan Liphishiz

„Wir fordern, dass der Kampf gegen dieses demokratische Versagen im Kampf gegen Antisemitismus, zu einer nationalen Angelegenheit wird, bevor es zu spät ist. Bevor Frankreich nicht mehr Frankreich ist“, heißt es in dem Manifest, das von mehreren Politikern von links und rechts unterzeichnet wurde, darunter der ehemalige Präsident Nicolas Sarkozy, der ehemalige Premierminister Manuel Valls und Prominente wie der Schauspieler Gerard Depardieu und der Sänger Charles Aznavour.

Die Unterzeichner verurteilen, was sie eine „stille ethnische Säuberung“ nennen, die durch den zunehmenden islamistischen Radikalismus, besonders in den Arbeitervierteln, vorangetrieben werde. Sie beschuldigten die Medien auch, zu diesem Thema Stillschweigen zu bewahren.

Die 500.000 Personen umfassende jüdische Gemeinde des Landes ist die größte in Europa, hat jedoch in den letzten zwei Jahrzehnten eine Einwanderungswelle nach Israel erlebt, teilweise aufgrund des Auftretens von virulentem Antisemitismus durch Muslime in vorwiegend Einwanderungsgebieten.

„In unserer jüngsten Geschichte wurden 11 Juden von radikalen Islamisten ermordet – und einige wurden gefoltert – weil sie Juden waren“, sagen sie. „Französische Juden sind 25 Mal mehr von Angriffen bedroht als ihre muslimischen Mitbürger“, fügt das Manifest hinzu.

Es stellt fest, dass etwa 50.000 Juden „gezwungen wurden auszuwandern, weil sie in bestimmten Städten nicht mehr in Sicherheit leben und ihre Kinder nicht mehr zur Schule gehen konnten“.

Die Morde, auf die Bezug genommen wird, umfassen die barbarische Ermordung von Ilan Halimi im Jahr 2006 sowie die Erschießung von drei jungen Schulkindern und einem 30-jährigen Lehrer an einer jüdischen Schule, durch den Islamisten Mohammed Merah in der Stadt Toulouse im Jahr 2012.

Drei Jahre später, im Jahr 2015, tötete eine Gruppe Islamisten die Mitarbeiter in der Satirezeitung Charlie Hebdo und vier Menschen in einem Geiselnahme-Raubzug in Hyper Cacher, einem koscheren Supermarkt in Paris.

Im April 2017 wurde Sarah Halimi, eine Jüdin in den Sechzigern, von einem Nachbarn aus dem Fenster ihrer Pariser Wohnung geworfen. Der Mörder stiess dabei den Schlachtruf „Allahu Akhbar“ aus.

Die letzte Terrorattacke gegen Juden in Frankreich fand letzten Monat statt, als zwei Täter die 85-jährige Holocaust-Überlebende Mireille Knoll erstachen, bevor sie ihren Körper in Brand setzten.

Ihr brutaler Tod schickte Schockwellen durch Frankreich und veranlasste 30.000 Menschen zu einem Marsch zu ihrer Erinnerung.

Präsident Emmanuel Macron hatte den „schrecklichen“ Mord verurteilt und erneut seine Entschlossenheit zum Kampf gegen den Antisemitismus bekräftigt.

 

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Von am 23/04/2018. Abgelegt unter Europa. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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