In einem Interview mit der in London erscheinenden saudischen Nachrichtenseite Elaph, äußertete Verteidigungsminister Avigdor Liberman am Donnerstag klare Worte, als es um die jüngsten iranischen Drohungen ging, Israel für seine jüngsten Aktionen in Syrien zu bestrafen.
„Wenn der Iran Tel Aviv angreift, wird Israel Teheran angreifen und jeden iranischen Militärstandort zerstören, der Israel von Syrien aus bedroht, egal zu welchem Preis“, erklärte Liberman unmissverständlich.
Er reagierte damit auf Äußerungen verschiedener ranghoher iranischer Beamter während der letzten zwei Wochen, in denen Israel für einen Raketenangriff auf eine syrische Militärbasis verantwortlich gemacht werden soll, bei dem sieben iranische Mitglieder der Qudsgarde einschließlich des Chefs ihrer Drohneneinheit getötet wurden. Obwohl Israel die Verantwortung für den Anschlag offiziell nicht übernommen hat, bestätigte ihn ein leitender IDF-Offizier eine Woche später anonym gegenüber der New York Times.
Liberman fügte hinzu, dass er glaubt, dass das iranische Regime in den letzten Zügen stehe und dass ein amerikanischer Rückzug aus dem Atomabkommen zu einem finanziellen Zusammenbruch des Iran führen würde.
Vermutlich bezog sich Liberman auf die Sanktionen, die gegen Teheran in einem solchen Szenario verhängt wurden und darauf, dass der Iran das Wohlergehen seiner eigenen Bevölkerung ignoriert und Milliarden für seine Abenteuer im Ausland ausgegeben hat.
Liberman stellte fest, dass etwa 11 Milliarden Dollar nach Syrien geflossen sind, wobei zusätzlich 2 Milliarden Dollar an die Hisbollah, die Hamas, den Islamischen Dschihad und andere Terrororganisationen gingen. Dies war eine der Hauptbeschwerden, die bei den Anti-Regime-Massenkundgebungen Ende 2010 in ganz Iran erhoben wurden.
Bei all dem stellte der Verteidigungsminister aber auch fest: „Israel will keinen Krieg mit irgendjemandem.“
Mit dem Interview in arabischer Sprache erhielt der Verteidigungsminister Zugang zu einem breiteren arabischen Publikum als sonst und es ist kein Zufall, dass es eine pro-saudische Nachrichten-Seite war die ihn interviewte, da die Saudis die sunnitische muslimische Welt anführen und vereidigte Feinde des schiitischen Irans sind. Das Interview behandelte jedoch auch andere Themen wie den weiteren arabisch-israelischen Konflikt, die aktuelle Gewalt an der Grenze zu Gaza und sogar die antiisraelischen Aktivitäten der Mitglieder der arabischen Knesset.
Libermans Interview erfolgte, als er sich in Washington mit seinem Amtskollegen James Mattis und dem neuen nationalen Sicherheitsberater von Präsident Trump, John Bolton traf, um Sicherheitsfragen in der Region zu diskutieren. Es wird erwartet, dass sich die Treffen weitgehend auf Syrien konzentrieren werden.
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