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Es ist an der Zeit den Traum einer deutschen Gesellschaft ohne Antisemitismus aufzugeben

Der Leiter der jüdischen Gemeinde in Deutschland sagte, er habe die Hoffnung aufgegeben, dass sein Land jemals frei von Antisemitismus sei.

Bei einer Veranstaltung in Frankfurt sagte Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, am Montagabend, dass die jüngsten Proteste gegen Coronavirus-Beschränkungen, von denen viele antisemitische Aussagen enthielten, ihn überredet hätten, die „Utopie“ aufzugeben, dass die deutsche Gesellschaft den allgegenwärtigen Einfluss antisemitischer Überzeugungen abschütteln könnte.

„Leider überrascht mich das, was wir gerade erleben, nicht“, sagte Schuster.

Gleichzeitig betonte Schuster, dass die Mehrheit der Deutschen entschieden gegen antisemitische Agitation sei. Nach dem Angriff eines Neonazis in der Synagoge in der Stadt Halle auf Jom Kippur im vergangenen Oktober, war die Reaktion eines großen Teils der deutschen Gesellschaft „sehr ermutigend und mitfühlend“, bemerkte Schuster.

Schusters Kommentare kamen, als die internationale Menschenrechts-NGO Human Rights Watch (HRW) eine seltene Aussage gegen Antisemitismus veröffentlichte und feststellte, dass die Proteste gegen das Coronavirus von einigen Deutschen „als Vorwand für Antisemitismus-Demonstrationen oder für offene oder kaum verhüllte Unterstützung für die Neonazi-Ideologie benutzt wird.“

In einer Erklärung von Hugh Williamson, dem Direktor der HRW-Abteilung für Europa und Zentralasien, wurde argumentiert, dass die Besorgnis über die Proteste im breiteren Kontext des zunehmenden Antisemitismus verstanden werden müsse. Die antisemitischen Angriffe in Deutschland nahmen 2019 gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent zu, wobei mehr als 2.000 Vorfälle gemeldet wurden.

„Eine Zeit wie diese, in der rechtsextreme Antisemiten ihre giftige Ideologie in friedliche Proteste gegen Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit einbinden können, erfordert Wachsamkeit“, erklärte Williamson.

Williamson forderte die deutsche Regierung auf, ihre Wachsamkeit zu erhöhen.

„Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach in der Nacht des Angriffs auf die Synagoge in Halle vor der jüdischen Gemeinde in Deutschland und erklärte, ihre Regierung werde „alles tun, um sicherzustellen, dass Juden [in Deutschland] in Sicherheit leben können“, erinnerte Williamson. „Die Covid-19-Krise ist eine traurige Erinnerung daran, dass noch sehr viel Arbeit erforderlich ist, um dies zu verwirklichen.“

Von Ben Cohen, (The Algemeiner)
Übersetzung: Dr. Dean Grunwald.
für Israel-Nachrichten.ORG

 

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Von am 21/05/2020. Abgelegt unter Europa. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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