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Eltern des Synagogen-Schützen teilen die „moralische Verantwortung“ für den Angriff an Jom Kippur

Ein schwer bewaffneter Stephan Balliet versuchte am heiligsten Tag des jüdischen Jahres in die Synagoge in Halle einzudringen, als dies nicht gelang tötete er stattdessen zwei Umstehende Menschen.

Die Eltern des Neonazi-Mörders, der vor mehr als einem Jahr bei einem versuchten Massaker in einer Synagoge in Deutschland zwei Menschen ermordet hat, sollten die Verantwortung für sein Verbrechen mit ihrem Sohn teilen, sagte ein Anwalt, der die Überlebenden des Angriffs vertritt.

Während des laufenden Prozesses gegen den bewaffneten Stephan Balliet vor dem Oberlandesgericht in der sächsischen Stadt Naumberg sagte Rechtsanwalt Assia Lewin, dass seine Eltern am 9. Oktober 2019 „eine große moralische Verantwortung“ für die Gräueltaten in der Stadt Halle übernommen hätten.

An diesem Tag fuhr ein schwer bewaffneter Balliet kurz vor Mittag zur Synagoge in der Humboldtstraße in Halle, wo mehr als 50 Gläubige den Gottesdienst zum Jom Kippur abhielten, dem heiligsten Tag des jüdischen Jahres.

Nachdem ein frustrierter Balliet den verschlossenen Eingang der Synagoge trotz der Detonation einer Granate nicht durchbrochen hatte, erschoss er eine 40-jährige Passantin und einen Mann in einem Dönerladen.

Als weitere gewalttätige Versuche, sich in die Synagoge zu drängen, um die verängstigten Gläubigen anzugreifen, scheiterten, raste Balliet in seinem Auto davon und fuhr zu einem kleinen Kebab-Restaurant, in dem er einen 20-jährigen Kunden erschoss, von dem er glaubte er sei ein Muslim.

Am Mittwoch teilte Lewin dem Gericht mit, dass der 28-jährige Balliet bei seinen Eltern gelebt habe und immer radikaler geworden sei, da sie eine Haltung der „Stille, des Wegschauens und des Kehrens unter den Teppich“ beibehalten hätten.

Sowohl Balliets Eltern als auch seine Schwester haben sich geweigert, vor Gericht auszusagen. Der Schütze hat darauf bestanden, dass seine Familie nichts von seinem Plan wusste, die Halle-Synagoge anzugreifen.

Lewin beendete ihre Ausführungen, indem sie sich direkt an Balliet wandte.

„Ihre Taten waren weder mutig noch heldenhaft, sondern feige und verabscheuungswürdig“, sagte sie ihm. „Niemand wird sich an Sie erinnern.“

Anfang dieser Woche sprach der Anwalt für die Familie von Kevin S., dem jungen Mann, der von Balliet im Kebab-Laden ermordet wurde, im Prozess.

„Du hast ihn nicht nur erschossen, du hast ihn qualvoll hingerichtet“, sagte der Anwalt zu Balliet. „Er hat dich gebeten ihn am Leben zu lassen und du hast zweimal auf ihn geschossen.“

Bundesanwälte fordern eine lebenslange Haftstrafe für Balliet.

Das Urteil des Gerichts wird am 21. Dezember erwartet.

Von Ben Cohen,
Algemeiner/IN-Redaktion

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Von am 03/12/2020. Abgelegt unter Europa. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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