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Luxemburg-Stadt bekommt Shoah-Mahnmal

Nach der Veröffentlichung des Artuso Berichtes wird der Druck zur Erinnerung an die jüdischen Opfer des Holocaust auch in Luxemburg immer stärker

Luxemburg wird jetzt auch einen Schritt in Richtung jüdischer Holocaust Opfer machen. Ein Denkmal soll in der Stadt Luxemburg an die Opfer der Nazi-Barabarei errichtet werden, hat der Premier Minister Xavier Bettel letzte Woche im Rahmen einer parlamentarischen Anhörung angekündigt.

Die Anfrage war von der Rechtsaußen Partei ADR, der „Alternativisch Demokratisch Reformpartei“ der einstigen „Aktiongemeinschaft Rentengerechtigkeit“, einer Absplitterung der christlich Volkspartei CVP gestellt worden.

Das Luxemburger Staatsministerium und die jüdische Gemeinschaft in Luxemburg wollen auch eine Stiftung zur Bewahrung der Erinnerung an die Shoah gründen. Eine Entschädigung der Opfer, wie von mancher Seite gefordert steht jedoch nicht auf der Tagesordnung. Ein jüdischer Künstler wird sich in Kürze nach Luxemburg begeben und einen geeigneten Platz und dann das Denkmal zu schaffen, wurde vom Staatsministerium angekündigt.

Die Entscheidung zur Errichtung eines nationalen Denkmals wurde gefasst nach der Veröffentlichung des Artuso Berichtes im Februar. Dieser Historiker-Bericht befasste sich mit der Kollaboration und der Enteignung des ehemaligen jüdischen Besitzes in Luxemburg.

Luxemburg hatte, anders als Belgien, von staatlicher Seite keine Vorbereitungen für den Fall einer deutschen Besatzung getroffen. So entstand bei der überstürzten Flucht der Luxemburger Regierung und des Herrscherhauses am Tag des deutschen Eimarsches im Mai 1940 ein politisches Vakuum, in das die Verwaltungskommission unter Albert Wehrer (1895-1967) gestoßen ist.

Wehrer war als Generalsekretär der geflüchteten Regierung das höchste noch im Lande verbliebene Regierungsmitglied, er verstand die von ihm geschaffene Verwaltungskommission nicht als Vertreter der im Exil befindlichen Regierung sondern als Ersatz einer Exilregierung und ließ sich dies von dem im Lande verbliebenen Parlamentsmitgliedern legitimieren.

In der Zeit zwischen der Flucht der alten Regierung und der Einrichtung einer deutschen Zivilverwaltung Ende Juli 1940 unter Gauleiter Simon, wurde die Verwaltungskommission zum Erfüllungsgehilfen der Besatzer.

Aus der jüdischen Gemeinde in Luxemburg kam als erste Konsequenz des Artuso Berichtes der Vorschlag, die nach Albert Wehrer in der Stadt Luxemburg benannte Straße in Baron Franz von Hoiningen-Huene (1888-1973) Straße umzubenennen.

Baron von Hoiningen, der damalige Besitzer von Schloss Thorn bei Nennig, ein ehemaliger deutscher Offizier, hatte als Mitarbeiter der deutschen Gesandtschaft in Luxemburg nach der Besetzung versucht Juden zu retten.

Albert Wehrer wurde nach 1945 Chef der Luxemburger Militärmission bei der alliierten Kontrollkommission in Berlin. Er war nach 1949 luxemburgischer Gesandter in Bonn und anschließend Botschafter in Paris. In dieser Funktion war er an den Verhandlungen über die Bildung der Montanunion beteiligt.

Von Bodo Bost

für Redaktion Israel-Nachrichten.org

 

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Von am 12/05/2015. Abgelegt unter Europa. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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