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Roms Verneigung vor der dunklen Macht

Der entgleiste Empfang des Iranischen Präsidenten

in Rom – Nackte antike Statuen wurden verhüllt – Staatsbankett ohne Wein

Es scheint als habe sich in Rom eine Sequenz aus „Star Wars“ abgespielt. Wie der Repräsentant einer unterworfenen und in einem Abhängigkeitsverhältnis zum totalitären Imperium stehenden Kolonie, entschließt sich Matteo Renzi aus Angst vor Repressalien bei den Vorbereitungen zum Empfang „Darth Vaders“ noch schnell zu einer Demutsgeste, und lässt sämtliche Anhaltspunkte verhüllen, die darauf schließen lassen könnten, man praktiziere noch im großen Stil die vom Imperator verbotene Kultur. Zur Beseitigung all der Kreuze und Davidsterne an Roms Kirchen und Synagogen hat die Zeit leider nicht mehr gereicht. Das hätte wohl Jahre in Anspruch genommen. So hat man es anlässlich des Besuchs des Iranischen Präsidenten Rohani in Rom wenigstens noch geschafft, die Gemächte und Bullas von antiken Statuen und auf Gemälden in und oder um den Quirinals Palast in Kisten zu verstecken und zu bedecken.

Es war erfolgreich. Das Imperium hat darüber hinweggesehen, dass man verbotener Weise sowohl nackte Götterstatuen und Körper ausstellt und unerwünschte religiöse Riten praktiziert. Lord Vader war wohl gesonnen und hat der Kolonie „Italica“ im Sternbild Europa 17 Mrd. Eurospace-Bucks zur Entwicklung der Industrie genehmigt. Die prächtigen Statuen im Palast, sowie die beiden überlebensgroßen, wunderschönen Dioskuren und Söhne des Zeus, bekannter als Castor und Pollux, die am Brunnen (Fontana dei Dioscuri) der Piazza vor dem Quirinalspalst seit 1786 mit all ihrer männlichen Ästhetik postiert sind, wurden seit ihrer Erschaffung vor 1 799 Jahren sicherlich noch nie so in ihrer Ehre gekränkt. Man fragt sich, ist es Verzweiflung wegen der schlechten finanziellen Situation der italienischen Wirtschaft und Staatskasse, oder gar die Angst, man könne das radikalislamische Imperium provozieren, dessen „Clone Trooper“ Dschihadisten nur darauf warten, einen Anschlag in Europa oder gar Rom zu verüben, der Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi beim Besuch des Iranischen Präsidenten zur Verleugnung der eigenen Kultur veranlasste?

Irans Präsident Rohani in Rom. Foto: Agentur

Irans Präsident Rohani in Rom. Foto: Agentur

„Madonna Mia Matteo – che figura“ (Oh Gott Matteo – wie peinlich). Eine peinliche symbolische kulturverleugnende Aktion die sicher sehr viele westlich orientierte Menschen und nicht nur Italiener als äußerst unpassend und verwirrend wahrnehmen. „Pecunia non olet“ nach bester Römischer Tradition. Selbst wenn man, angesichts der fetten Aufträge die nun der italienischen Industrie zukommen Verständnis für einen besonderen Empfang aufbringen will, so bleibt die Verhüllungsaktion und ein italienisches Staatsbankett ohne Wein doch ein Tick zu viel. Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps hat man früher gesagt. Die Position Rohanis und seiner Mullahs zum begangenen Völkermord am Jüdischen Volk ist bekannt. Somit war auch der gewählte Termin eines Besuchs des Vertreters einer offenkundigen Holocaust verleugnenden Regierung kurz vor dem Tag des Gedenkens der über 6 Million Opfer des Holocausts, durchaus fragwürdig und kritisierbar.

Roms Oberrabbiner Riccardo Di Segni bezeichnete die Wahl des Termins berechtigter Weise als “unerträglich”. Auf die religiösen Gefühle Rohanis wollte man mit der Verhüllungsaktion Rücksicht nehmen. Zugleich jedoch werden die Gefühle von Opfern, derer Angehörigen und Hinterbliebenen, missachtet. Die Verhüllungsaktion antiker Stauen, die einer Verleugnung der eigenen und auch europäischen Kultur gleichkommt, sendet zudem noch unerwünschte und gefährliche Signale in die Welt. Sie stärkt die Position des iranischen Mullah Regimes. Ein Regime, das Terrororganisationen unterstützt, das foltert und weiterhin panislamische Ideen verfolgt . Ein Regime, das nachwievor, wenn auch momentan aus opportunen Gründen hinter etwas vorgehaltener Hand, die Meinung vertritt, dass das freie demokratische Land Israel und seine Bevölkerung von der Landkarte getilgt werden muss.

Man braucht sich wahrlich nicht wundern, wenn in radikalislamischen Kreisen über die westliche Welt gelacht wird. Eine Position der Stärke, die auch bereit ist, die so oft erwähnten westlich-europäischen Werte sowie deren Verbündete zu verteidigen, kann man in solcher Symbolik bei Leibe nicht erkennen. Was denken sich bloß die Menschen, die täglich aus Überzeugung und mit Herzblut aus freien Stücken oder im Dienste westlicher Regierungen für diese Werte einstehen und arbeiten. Will das den italienischen Soldaten, die derzeit zur Sicherung der Reparaturarbeiten am Mossul-Staudamm im Irak sind sagen, dass sie dies für italienische Industrieunternehmen und deren Anteilseigner tun? Erfreulich ist dann doch zu sehen, dass Italiens mediale und politische Resonanz deutlich zu vernehmen ist.

Völlig zu Recht löste diese Symbolik schärfste Kritik in den Reihen italienischer Politiker aus. Vertreter der demokratischen Regierungspartei bezeichneten Renzis Handeln als enormen Provinzialismus. Barbara Saltamartini der „Lega Nord“ sagte: “ Das ist der wiederholte Akt der Unterwerfung unter eine Kultur, die nicht zu uns gehört“. Der Fraktionsvorsitzende der Partei „Fratelli d’Italia“ Fabio Rampelli, sprach von einer Schande und der Beleidigung der westlichen Kultur. Das sei Wasser auf die Mühlen islamistischer Terroristen. Fest steht, dass solche Inszenierungen die Position des Westens und auch die Sicherheit Israels im Nahen Osten unterminieren und schwächen. Vielleicht ist sich Matteo Renzi in all seiner Jovialität gar nicht richtig bewusst geworden, dass auch er sehr ernste Staatsgeschäftsvorgänge mit globalen Implikationen abzuwickeln hat.

Ein kritischer und belustigender Seitenhieb der besonderen Art kam von Seiten des toskanischen Komikers Roberto Benigni der nach einem Besuch bei Renzi der „Corriere della Sera“ im Interview erklärte, dass Regierungschef Matteo Renzi und sein gesamter Mitarbeiterstab beim heutigen Empfang alle selbst splitter nackt gewesen wären. An Stelle einer entwürdigenden Demutsgeste ist vielleicht genau dies eine sehr interessante Alternative für den nächsten Staatsempfang der Dunklen Macht.

Von Adriano P. Rota

 

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Von am 29/01/2016. Abgelegt unter Europa. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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