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Zurück nach Spanien? 500 Jahre nach der Vertreibung bietet Spanien sephardischen Juden die Staatsbürgerschaft an

Am 31. März 1492 erließen König Ferdinand und Königin Isabella von Spanien ein Edikt und dekretierten „die Ausweisung aller Juden aus unserem Königreich mit der Anweisung, dass sie nie wieder zurückkehren sollten.“ Dazu gehörten einige jüdische Familien, die mehr als 1.000 Jahre auf der Iberischen Halbinsel gelebt hatten.

Vertreibung der Juden aus Spanien. Spanische Illustration aus dem Mittelalter

Vertreibung der Juden aus Spanien. Spanische Illustration aus dem Mittelalter

In einer interessanten historischen Wendung, wurde mehr als fünf Jahrhunderte später in Spanien ein Gesetz in Kraft gesetzt das einen besonderen Weg für Juden anbietet die Staatsbürgerschaft zu erhalten, wenn sie ihre Verbindung zu dem Land nachweisen können.

Im Jahre 1492 hatten die Juden in Spanien die Wahl zwischen Vertreibung, Bekehrung zum Christentum oder zum Tod. Viele Mitglieder der jüdischen Gemeinde, die eine geschätzte Größe von 200.000 Menschen hatte und die seit Jahrhunderten große Bedeutung im Land genossen, wurden mittellose Flüchtlinge.

Diejenigen, die die Flucht gewählt und die schwierige Ausbürgerung überlebt hatten, siedelten in den Bereichen rund um das Mittelmeer. Vor allem in Nordafrika, der Türkei, Italien und der Insel Rhodos, wo sie viele Zentren des sephardischen Lebens aufbauten. Der Osmanische Sultan Bayezid II. begrüßte die jüdischen Flüchtlinge und stellte die vorgebliche Weisheit von König Ferdinand von Spanien in Frage als er sagte: „Sein Land [Spanien] ist verarmt und meins wird nun bereichert!“

In einer historischen Wendung verabschiedete Spanien im vergangenen Sommer ein Gesetz das einen besonderen Weg für Juden geschaffen hat, die Staatsbürgerschaft zu erlangen, wenn sie ihre Verbindung zu dem Land nachweisen können. Der jetzige König, Felipe VI. erklärte kurz nach der Verabschiedung des Gesetzes, dass er (für seine Nation sprechend) die Nachfahren der Juden die das Landes damals verlassen mussten auffordere zurückzukommen um sie „für immer in der Heimat zu begrüßen.“

Jetzt, 500 Jahre nachdem ihre Vorfahren von König Ferdinand und dem berüchtigten Inquisitor Tomas de Torquemada aus dem Land verbannt wurden, ist die in Seattle (USA) geborene Doreen Alhadeff die erste amerikanische sephardische Jüdin – und eine der ersten von sieben Personen in der Welt – welche die spanische Staatsbürgerschaft unter den neuen Richtlinien zu erreichen sucht.

„Dies hat eine enorme Bedeutung für mich. Es ist eine Ehre, die erste in den USA und einer der ersten in der Welt zu sein“, sagte sie. „Ich werde die einzelnen Schritte unternehmen um die [spanische Staatsbürgerschaft] zu erreichen und dahin zurückkehren, wo meine Vorfahren einst lebten.“

 

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Von am 16/03/2016. Abgelegt unter Featured. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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