Eine Runde von mehrheitlich hochgebildeten Mitgliedern des „Executive Boards“ der UNESO trifft sich derzeit täglich in Paris. Der Grund des Sitzung- und Feiermarathons ist nicht nur die 200. Sitzung dieser elitären Teilorganisation der UNO.
Diesmal geht es auch um essenziell Anderes, um etwas ganz Neues. Etwas nie Dagewesenes. Es geht darum, Israel endgültig zu delegitimieren.
Die aktuellen Mitgliederstaaten, die sich immer wieder zu Sondersitzungen treffen, sind.
Am Abend des 13.Oktobers geben sie das Ergebnis einer Abstimmung bekannt.
Zugestimmt haben: Algerien, Bangladesch, Brasilien, Tschad, China, Dominikanische Republik, Ägypten, Iran, Libanon, Malaysia, Marokko, Mauritius, Mexiko, Mozambique, Nicaragua, Nigeria, Oman, Pakistan, Katar, Russland, Senegal, South Afrika, Sudan und Vietnam. (24)
Abgelehnt haben: Estland, Deutschland, Litauen, Niederlande, Grossbritannien und die USA. (6)
Sich enthalten haben: Albanien, Argentinien, Kamerun, El Salvador, Frankreich, Ghana, Griechenland, Guinea, Haiti, Indien, Italien, Elfenbeinküste, Japan, Kenia, Nepal, Paraguay, Saint Kitts und Nevis, Slowenien, Republik Korea, Spanien, Sri Lanka, Schweden, Togo, Trinidad und Tobago, Uganda und Ukraine. (26)
Abwesend waren: Serbien und Turkmenistan. (2)
Das Thema, über das abgestimmt wurde, ist unglaublich und unfassbar. Sollte das Papier, das derzeit „nur“ als Entwurf vorliegt, in der kommenden Woche in dieser Form abgesegnet werden, so müssten Geschichtsbücher neu geschrieben werden, so müssten die christlichen Katechismen einer völligen Überarbeitung unterzogen werden. Der Vatikan müsste sich als Institution selber abschaffen.
Kurz, in der historisch-theologischen Welt des jüdisch-christlichen Abendlandes würde das Chaos ausbrechen, das zur Anarchie führen würde.
Was ist geschehen?
Algerien, Ägypten, Libanon, Marokko, Oman, Katar und der Sudan hatten auf Anregung der Palästinenser (ich gehe davon aus, dass alle Palästinenser sich in dieser Sache hinter ihre „Regierung“ stellten!) einen Antrag an die UNESCO gestellt, die festschreiben sollte, dass es keine wie immer gearteten Verbindungen zwischen Israel und dem Tempelbezirk, inklusive der Klagemauer und dem Platz davor habe.
Sie verlangten, dass ab sofort eine UNESCO Expertendelegation in Jerusalem anwesend sein müsse, um zu überwachen, dass Israel nichts mehr unternähme, um ihr „historisches Erbe“ weiter zu zerstören. Dies sei, so die Klage, bis heute immer wieder geschehen. Als Beispiele werden der Bau und die Streckenführung des Light Trains, sowie Grabungen am Südende der Altstadt im Bereich der Davidstadt angeführt.
Und die UNESCO machte Männchen und nickte dankbar. Perfide genug, dass sich im ganzen Entwurfstext keine Stelle findet, in der Israel expressis verbis verdammt wird. Muss ja auch nicht sein. Diese findet man zu Hauf in Resolutionen des UN Sicherheitsrates und Menschrechtsrates, sowie in vorhergehenden Resolutionen der UNESCO selber.
Im Resolutionsentwurf heisst es:
(3) Bestätigt die Bedeutung der Altstadt und der Mauern von Jerusalem für die drei monotheistischen Religionen. Bestätigt weiterhin, dass nichts in dieser Resolution, die unter anderem nur die Bewahrung des Kulturerbes von Palästina und des besonderen Charakters von Ost Jerusalem zum Ziel hat, in irgendeiner Weise die relevanten Resolutionen und Beschlüsse der UNO und des UNO Sicherheitsrates in Bezug auf den Rechtsstatus von Palästina und Jerusalem beeinflussen soll.
(4) Bedauert zutiefst, dass Israel sich bisher geweigert hat, vorhergehenden Entscheidungen bezogen auf Jerusalem umzusetzen. (…), und bemerkt, dass die Aufforderung der General Direktorin Irina Bukowa, einen permanenten Repräsentanten in Ost Jerusalem zuzulassen, der regelmässig über alle von der UNESCO abzudeckenden Kompetenzen berichtet.
(5) Bedauert zutiefst die Weigerung der Besatzungsmacht Israel, die andauernden Grabungen und Arbeiten in Ost Jerusalem und besonders um die Altstadt einzustellen und wiederholt seine Forderung an die Besatzungsmacht Israel, alle diese Arbeiten in Übereinstimmung mit seiner Verpflichtung gegenüber den relevanten Konventionen, Resolutionen und Beschlüssen zu verbieten.
(8) Verurteilt auf das Allerschärfste die zunehmende Aggression und Ausweitung der Massnahmen gegen den Awqaf https://www.awqaf.gov.ae/?Lang=EN , seine Organisationen und Mitarbeiter, sowie gegen die Freiheit der Moslems, jederzeit Zugang für Gebete auf dem Al-Haram Al Sharif und im heiligen Ort, der Al-Aqsa Mosque zu haben. Wir fordern von der Besatzungsmacht Israel, den historischen Status Quo zu respektieren und diese Massnahmen sofort zu stoppen.
(9) Missbilligt stark, dass die Al-Aqsa Mosque und der Al-Haram Al-Sharif fortgesetzt fortgesetzt von israelischen Rechtsextremisten und bewaffneten Kräften gestürmt wird und drängt die Besatzungsmacht Israel, alle notwendigen Massnahmen zu ergreifen, um diese missbräuchlichen Provokationen zu beenden, die die Heiligkeit und Integrität der Al-Aqsa Mosque und des Al-Haram Al-Sharif verletzen verletzen.
(10) Verurteilt zutiefst die andauernde israelische Aggression gegen Zivilisten, islamische Persönlichkeiten und Priester, sowie das gewaltsame Eindringen in verschiedene Moscheen und historische Gebäude, wie der Al-Aqsa Mosque auf dem Al-Haram Al-Sharif durch israelische Beamte und Offizielle der sogenannten „Israel Antiquitäten Kommission“. Verdammt wird auch die Festnahme und Verletzung von islamischen Pilgern und Beamten der jordanischen Awaqf im Bereich der Al-Aqsa Mosque und des Al-Haram Al-Sharif durch israelische Kräfte. Die Besatzungsmacht Israel wird dringend aufgefordert, diese Aggressionen und Missbräuche zu stoppen, Spannungen im fraglichen Gebiet und zwischen den Glaubensrichtungen auslösen.
So geht es weiter, in 25 Paragrafen. Weitere Orte werden genannt, es wird gefordert, verdammt, zutiefst bedauert. Die Informationen über die örtlichen Gegebenheiten, mit denen die Palästinenser die Unterstützer der Resolution fütterten, sind perfekt, nichts wird vergessen. Gut, wenn dabei eines nicht völlig ausser Acht gelassen würde: Die Wahrheit.
Und dabei wird ganz vergessen, dass Israel keine Besatzungsmacht ist. Hier treibt die alte, erbärmliche Geschichtsklitterung wieder Blüten. Bis 1967 war Judäa und Samaria von Jordanien besetzt, ebenso wie Gaza von Ägypten besetzt war. Die 1950 erfolgte Annektierung von Judäa und Samaria durch Jordanien wurde durch die Arabische Liga und andere Staaten nicht anerkannt, es drohte sogar ein Ausschluss Jordaniens aus der Arabischen Liga. 1988 gab Jordanien seine Ansprüche an die Gebiete auf und anerkannte die PLO als „einzige legitime Vertretung des palästinensischen Volkes“. In der Zeit von 1949 bis 1967 waren Juden vom Besuch der Altstadt und der Klagemauer verbannt. Es kam zu grossflächigen Verwüstungen. Aus den Abbruchsteinen der Hurva Synagoge und den Grabsteinen des jüdischen Friedhofs auf dem Mount of Olives wurden Latrinen für die Soldaten der Besatzer gebaut.
Im Sechstagekrieg von 1967 eroberte Israel beide Gebiete. Besetzt wurden sie nie.
In den Augen der UNO und von Israelhassern ist aber nach wie vor Israel die Besatzungsmacht eines genuin palästinensischen Gebietes, das es nie gab. Es gab nie ein palästinensisches Volk, bevor Jassir Arafat es 1964 erstmals benannte. Dies geschah anlässlich der konstituierenden Tagung des Palästinensischen Nationalrates in Jerusalem.
Worin also sieht das Exekutiv Komitee der UNESCO die Berechtigung, alle Verbindungen des Judentums und Israels zu Jerusalem zu ignorieren?
Die Wahrheit, dass jüdisches Leben in Jerusalem seit mehr als 3000 Jahren stattfand, wird tagtäglich belegt. Mit immer neuen Funden. Die jüdische Geschichte in ganz Israel, aber auch in Gaza, Judäa und Samaria wird immer plastischer. Hier wird eine Münze gefunden, dort ein Siegel, ein beschrifteter Stein. Und gerade erst wurde ein Glöckchen entdeckt, das eindeutig der Kleidung des Hohepriesters zugeordnet werden kann. Woher wir das wissen? Die Kleidung dieser hohen Beamten wird in der Thora mehrfach genau beschrieben. In der Thora, in der wir über unsere Geschichte lesen, Jahr für Jahr, immer wieder aufs Neue. Und in den anderen Schriften, durch die wir aufgerüttelt, ermahnt und manchmal, viel zu selten auch gelobt werden.
Alle diese Schriften sind in Israel entstanden, wie immer das Land auch gerade benannt wurde. Braucht es noch mehr?
Wir sind stolz darauf, auf jedes Stück Land, dass wir urbar gemacht haben und das nun blühendes Kulturland ist. Auf jede historische Stätte, die wir erhalten haben und die wir stolz und liebevoll pflegen. Wir sind stolz auf unsere Geschichte und stolz, hier zu leben.
Wer diesen Stolz partnerschaftlich mit uns teilen möchte, ist herzlich eingeladen. Wer aber nur Hass auf uns verspürt, der möge sich zurückziehen.
Auch wenn es der UNO und ihren gut bezahlten Mitarbeitern sicher wehtut, dies innerlich anerkennen zu müssen, ihre Resolutionen, Entscheidungen, Empfehlungen etc. sind nicht rechtsverbindlich. Sie sind teuer bezahlte Papiere und der Ausdruck der moslemischen Befindlichkeiten in diesem Apparat, der schon lange keine Berechtigung mehr hat.
Die UNO ist ein zahnloser Tiger.
Auch wenn sich die General Direktorin der UNESCO Irina Bukowa und sogar der scheidende UNO Chef Ban Ki-Moon am Sonntag kritisch geäussert, und den Vorschlag heftig abgelehnt haben, g’seit isch g’seit.
Von Esther Scheiner
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