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Überlebender des Münchner Olympia-Massaker 1972 soll Reisekosten selber zahlen

Für die Opfer des Olympia-Attentats von 1972 in München, wird am 6. September eine Gedenkstätte eingeweiht. Doch im Umgang mit einem israelischen Überlebenden des palästinensischen Massaker, zeigt sich das Bayerische Kultusministerium von seiner schlechtesten Seite.

BR24 schreibt: „Shaul Ladany war Mitglied der israelischen Mannschaft bei den Olympischen Spielen 1972, bei denen palästinensische Terroristen elf israelische Sportler als Geiseln nahmen. Bei einem missglückten Befreiungsversuch durch die bayerische Polizei auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck wurden alle Geiseln getötet, auch ein bayerischer Polizist starb im Kugelhagel. Ladany war zum Zeitpunkt der Geiselnahme zwar im Gebäude in der Conollystraße 31 im Münchner Olympiadorf, konnte aber durch ein Fenster fliehen.

Bauplan für den Erinnerungsort an das Olympia-Attentat 1972. (Bayerisches Kultusministerium)

Dass es künftig eine Gedenkstätte geben soll, freut ihn. Die Einladungspraxis der Staatsregierung zum Gedenkakt am 6. September ärgert ihn aber.“

Der heute 81 Jahre alte Ladany fült sich 45 Jahre nach dem Olympia-Attentat von der Bayerischen Staatsregierung schlecht behandelt. Erst Mitte August erhielt er eine Einladung und erst auf Nachfrage bekam er die schnippische Antwort aus dem Ministerium, dass „er die Kosten für Flug und Unterkunft selbst tragen müsse und dass er zum ersten Teil des Gedenkakts nicht eingeladen sei.“

„Ich bin sauer. Erst wusste ich gar nicht, dass es überhaupt einen Gedenkakt gibt. Ich habe nur Gerüchte gehört und mich dann von mir aus ans Bayerische Kultusministerium gewandt. Ich denke fast täglich an das, was in München passiert ist, und an das, was ich durchgemacht habe“, sagte Shaul Ladany.

Auf BR-Anfrage erklärt der Sprecher des Kultusministeriums, dass „es am 6. September eine Veranstaltung geben soll, zu der nur enge Angehörige der Ermordeten eingeladen sind. Sie finde in sehr kleinem Rahmen statt. Zur anschließenden größeren Veranstaltung mit 200 Gästen sei Ladany eingeladen. Außerdem werde überlegt, doch für Ladanys Flugkosten aufzukommen. Offenbar versucht die Staatsregierung nun, eine Blamage im Umgang mit Überlebenden beim Gedenkakt zu verhindern.“

 

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Von am 23/08/2017. Abgelegt unter Europa. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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