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Jahrestag des islamistischen Terroranschlages auf dem Berliner Weihnachtsmarkt

Heute vor einem Jahr, am 19. Dezember 2016 wurden auf dem Breitscheidplatz in Berlin 12 Menschen durch einen Islamistischen Terroranschlag getötet und mehr als 60 wurden verletzt.

Um 20.02 Uhr raste der islamistische Terrorist Anis Ben Othman Amri, mit einem gestohlenen Lkw auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz. Bei dem Terror-Angriff wurde auch ein Israeli schwer verletzt. Rami Elyakim, ein israelischer Tourist aus Herzliya, war durch Trümmer schwer verletzt worden. Die Suche nach Elyakims Ehefrau Dalia (s.A.), die nach dem Anschlag vermisst wurde endete zwei Tage später, als sie unter den toten aufgefunden und identifiziert wurde.

Dalia (s.A.) und Rami Elyakim. Foto: Facebook

Am gestrigen Montag (18.12.) traf sich Bundeskanzlerin Merkel erstmals mit Opfern und Angehörigen, für viele kam das viel zu spät. Merkel hatte diese Begegnung so lange gemieden, bis sie aufgrund öffentlichen Drucks nicht länger der Konfrontation mit den menschlichen Folgen eines ungeheuerlichen Staatsversagens ausweichen konnte und es politisch schädlich für sie zu werden drohte.

Viele der Angehörigen fühlten sich nach dem Anschlag von den Behörden im Stich gelassen. Die Hinterbliebenen der Todesopfer beklagten in einem Brandbrief, dass Merkel ihnen bis heute weder persönlich noch schriftlich kondoliert habe. Dem Attentat am Berliner Breitscheidplatz folgten ein fortgesetztes Staatsversagen und unfassbare Gefühllosigkeiten. Erschreckende Defizite zeigten sich ebenfalls bei der Hinterbliebenenbetreuung. Die Berliner Rechtsmedizin verschickte standardisierte Rechnungen für die „Untersuchung eines Toten (unbekannt) einschließlich Feststellung des Todes und Ausstellung eines Leichenschauscheins“ an die Hinterbliebenen.

Bis heute sitzen der Schock und die Trauer über den Verlust geliebter Menschen bei vielen tief. Vor mehr als zwei Wochen ging in der Regierungszentrale in Berlin ein Brief ein. „Frau Bundeskanzlerin, der Anschlag am Breitscheidplatz ist auch eine tragische Folge der politischen Untätigkeit Ihrer Bundesregierung“, heißt es darin. „Fast ein Jahr nach dem Anschlag haben Sie uns weder persönlich noch schriftlich kondoliert.“ Unterzeichnet wurde der Brief von Mitgliedern aller zwölf Familien der Todesopfer.

Das Treffen mit Merkel fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Wahrscheinlich sollte die Öffentlichkeit nicht sehen, dass die Menschen, von denen viele schwerste körperliche und seelische Schäden erlitten haben, einer Frau gegenüber treten mussten, deren Charakter schlimme moralische Defizite aufweist. Wie sonst kann eine Politikerin an der Spitze des Staates charakterisiert werden, die mit der gesamten politischen Führung nach dem Massaker auf dem Breitscheidplatz nur um eines bemüht war, nämlich die Ursachen dieser Tat zu verschweigen, die Opfer zu anonymisieren und zu meiden.

Die um ein Jahr verspätete Begegnung Merkels mit den Opfern des Terroranschlages in Berlin kann die Wunde vom 19. Dezember 2016 weder schließen noch den Schmerz der betroffenen lindern. Denn viele der überlebenden Opfer und Angehörigen, fühlten und fühlen sich nach dem Anschlag von den Behörden im Stich gelassen. Janina Urban, die Mutter des Lastwagenfahrers den Amri tötete, um das Fahrzeug zu kapern, macht der Kanzlerin bittere Vorwürfe. „Ich möchte Frau Merkel sagen, dass sie das Blut meines Sohnes an ihren Händen hat“, sagte sie in einem Interview mit der Deutschen Welle.

Merkel: „Ich weiß, dass einige sich ein solches Treffen früher gewünscht hätten. Aber mir ist wichtig, dass ich heute noch mal deutlich mache, wie sehr wir mit den Angehörigen und mit den Verletzten fühlen.“ Es ist ein dreister Witz was Merkel sagt, wenn diese Menschen ein Jahr lang und letztlich noch immer als Störung im Betriebsablauf angesehen werden. Mit einem Imam auf dessen Moschee ein Silvesterböller geworfen worden war, traf Merkel sich schon eine Woche danach, obwohl niemand zu Schaden kam.

Zum ersten Jahrestag des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt, wurden überlebende Opfer und Hinterbliebene zur Enthüllung des Gedenkorts nach Berlin eingeladen. Doch die schriftliche Einladung hat viele der Opfer empört, denn der deutsche Staat benimmt sich ihnen gegenüber immer noch, als ob sie lästige Bittsteller wären. Sie müssen das billigste Verkehrsmittel benutzen, und Taxikosten werden nicht erstattet heißt es in einem Schreiben. Stellt sich die Frage, wie zum Beispiel ein Schwerverletzter, der nicht mehr gehen kann, den Gedenkort erreichen soll.

Schreiben des Berliner Bürgermeisters an die Opfer und Hinterbliebenen.

Auftakt des Gedenkens war am Vormittag eine interreligiöse Andacht, an der Hinterbliebene und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzlerin Merkel sowie Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller teilnahmen.

Merkel sagte heute nach der kurzen Gedenkfeier auf dem Breitscheidplatz, sie werde „daran arbeiten, dass wir die Dinge, die nicht gut gelaufen sind, besser machen, dass wir alles Menschenmögliche tun, nicht nur die Sicherheit zu gewährleisten, sondern den Menschen, deren Leben zerstört (…) wurde, auch die Möglichkeit zu geben, möglichst gut wieder in das Leben hineinzukommen.“ Berlins Regierender Bürgermeister Müller sagte, manches lasse sich – wenn überhaupt – nur mit einer nie dagewesenen Ausnahmesituation für alle Beteiligten in den Tagen nach dem Anschlag erklären, aber nicht entschuldigen.

„Und dennoch: Als Regierender Bürgermeister bitte ich Sie, die Angehörigen und Verletzten, für diese Fehler um Verzeihung“, sagte Müller. „Wir können nun ahnen, wie tief Ihr Schmerz sitzt und dass das auch Wut auslöst.“ Umso mehr bewundere er ihre Kraft, sich dem Leben zuzuwenden.

Fazit: Die Toten vom Breitscheidplatz wären noch am Leben, hätten deutsche Behörden professionell gearbeitet.

 

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Von am 19/12/2017. Abgelegt unter Europa. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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