Meine Seite

Abonnieren

  • Subscribe via Email
  • Facebook
  • Twitter

Kommentar: Wenn palästinensisches Blut nicht gleich ist

ZUSAMMENFASSUNG: Kürzlich veröffentlichte die Menschenrechtsorganisation AGPS einen Bericht, der 3.840 Fälle von Palästinensern dokumentiert, die seit Beginn des syrischen Krieges im Jahr 2011 getötet wurden – fast viermal so viele wie in den sechs Jahren der ersten Intifada (Dezember 1987 bis September 1993). Die Umstände der Todesfälle waren Granatenbeschuss, Bombenangriffe, Gewehrschüsse oder Folter in den Verhörräumen von Gefängnissen in ganz Syrien. Mahmoud Abbas blieb still und verurteilte Baschar Assad oder den Iran nicht. Palästinensisches Blut in der Westbank und in Gaza scheint weit mehr wert zu sein als das Blut von Palästinensern in anderen Teilen der Welt. Dies liegt daran, dass Palästinenser die von IDF-Feuer getötet werden, als Bollwerk gegen Israel dienen, gleichsam von den arabischen Staaten oder von der westlichen Welt.

Palästinenser in Syrien. Foto: Aktionsgruppe für die Palästinenser in Syrien (AGPS)

Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der Aktionsgruppe für Palästinenser in Syrien (AGPS), einer Menschenrechtsgruppe, dokumentierte 3.840 Fälle von Palästinensern, die seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs im Jahr 2011 getötet wurden – fast viermal so viele wie die während der sechs Jahre der ersten Intifada (Dezember 1987 – September 1993) getötet wurden. Die Todesursachen reichten von Artilleriebeschuss über Schießereien bis hin zu Folterungen in den berüchtigten Gefängnissen des Regimes im ganzen Land.

Zusätzlich zu diesem Bericht veröffentlichte das syrische Regime zum ersten Mal eine Liste von Namen, die 548 getötete Palästinenser umfasste. Während im Bericht des Regimes die Todesursachen nicht erwähnt wurden, stimmen die Menschenrechtsgruppen darin überein, dass diese Palästinenser infolge der Folter, des Hungers und der unzureichenden medizinischen Behandlung gestorben sind.

Die AGPS sagte auch, dass 1.682 Palästinenser immer noch vermisst werden, ihre Schicksale sind unbekannt. Nach einigen Einschätzungen wurden diese Palästinenser entweder irgendwann während des blutigen Bürgerkriegs getötet oder sitzen – „im besten Fall“ – immer noch im Gefängnis. Daher wurden seit 2011 mindestens 5.522 Palästinenser getötet oder sind verschwunden.

Zusammen mit den getöteten oder verschollenen Menschen, haben zehntausende Palästinenser in Syrien ihre Häuser und Arbeitsplätze verloren. Das Flüchtlingslager Yarmouk, das Zehntausende beherbergte, wurde im Laufe des Krieges völlig zerstört. Bevor das Lager zerstört wurde, wurde es vom Assad-Regime belagert. Während dieser Zeit begannen Bilder von abgemagerten Palästinensern in syrischen Medien zu erscheinen, die von der Opposition aufgenommen wurden.

Trotz dieser Schrecken verurteilte kein Beamter der Palästinensischen Behörde das Assad-Regime öffentlich.

Das ist unglaublich. Wo ist der Aufschrei der PA, arabischer und globaler Nachrichtensender, Menschenrechtsgruppen, palästinensischer und arabischer Politiker? Wo ist die Anklage gegen die Kriegsverbrechen des syrischen Präsidenten Bashar Assad gegen die Palästinenser? Warum beschimpft nicht jeder einzelne arabische Politiker in Israel den syrischen Diktator?

Wenn ein Terrorist der Hamas oder des Islamischen Jihad aus Gaza von IDF-Soldaten getötet wird, während er versucht, eine Bombe am Straßenrand zu deponieren oder den Grenzzaun zu durchbrechen, sind die arabische und die westliche Welt apoplektisch. Die Arabische Liga gibt ihre bekannte Verurteilung heraus; das durchweg feindliche Kuwait prangert Israel bei den Vereinten Nationen an und versucht, den Sicherheitsrat einzuberufen; Mahmoud Abbas fordert internationalen Schutz für die Palästinenser; und all diese Reaktionen werden von der arabischen und westlichen Presse rund um die Uhr veröffentlicht.

Wenn Palästinenser von anderen Arabern getötet werden, ist es offensichtlich allen egal und es gibt keine Proteste – nicht in der arabischen Welt und nicht einmal unter den Palästinensern selbst, weder in der PA noch in der Hamas. Jeder ist still. Palästinensisches Blut in der Westbank und im Gazastreifen ist in anderen Teilen der Welt viel wertvoller als palästinensisches Blut im Ausland.

Palästinenser, die durch IDF-Feuer getötet werden, können von arabischen Ländern oder der westlichen Welt dazu benutzt werden, Israel zu untergraben und zu schwächen. Auch Menschenrechtsgruppen im Westen und in Israel investieren den größten Teil ihrer Energie und Aufmerksamkeit auf die palästinensische Frage in Israel. Die Gleichung ist klar: Wenn Israel oder die Juden nicht dafür verantwortlich gemacht werden können Araber zu töten, ist das nicht interessant.

Während des Krieges in Syrien war Abbas ‚Schweigen über die Notlage der Palästinenser dort ohrenbetäubend. Er hat Assad oder den Iran wegen des Tötens von Palästinensern nie angeprangert. Im Gegenteil – er sucht die beste aller Möglichketen: Unterstützung sowohl vom Iran als auch von den Arabern. Es scheint, dass er erfolgreich war.

Während der Gräueltaten, die vor einigen Jahren im Irak verübt wurden, hielt eine unterdrückte Jesiden-Frau ein Schild mit der Aufschrift: „Die Tragödie der Jesiden ist, dass die Juden nicht ihre Feinde sind.“

Von Dr. Edy Cohen (BESA)

Dr. Edy Cohen ist Forscherin am BESA Center und Autorin des Buches Der Holocaust in den Augen von Mahmoud Abbas (Hebräisch).

BESA Center Perspectives Paper No. 930, August 24, 2018
Begin-Sadat Center for Strategic Studies
Bar-Ilan University, Israel.
Übersetzung: Dr. Dean Grunwald

 

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende, oder werden Sie Mitglied der Israel-Nachrichten.

Von am 03/09/2018. Abgelegt unter Featured. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

Durch einen technischen Fehler, ist die Kommentarfunktion ausgeschaltet!

Leserkommentare geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Wie in einer Demokratie ueblich achten wir die Freiheit der Rede behalten uns aber vor, Kommentare nicht, gekuerzt oder in Auszuegen zu veroeffentlichen. Anonyme Zuschriften werden nicht beruecksichtigt.