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DAS BIBLISCHE LAND KANAAN – Israel soll Dein Name sein!

Und das Land, das ich Abraham und Isaak gab, Dir gebe ich es und Deinem Stamme. Genesis 35. 10-12

Wir stehen immer noch im Zeitalter der wissenschaftlichen Erforschung des Altertums. Die Bibel, während zwei Jahrtausenden Heilsbotschaft für einen großen Teil der Menschheit, wurde dank der Archäologie und der unermüdlichen philologischen Forschung zur Geschichtsquelle. Auf der Landbrücke zwischen Mittelmeer und Indischem Ozean liegen die Ursprünge unserer Kultur und Zivilisation. „Das Erwachen der Menschheit“ identifizieren wir mit den ältesten Funden über die mittelöstlichen Völker der Antike. Drei große Religionen – die mosaische, die christliche und die mohammedanische – entstanden im Gebiet zwischen Sinai-Halbinsel und Syrischer Wüste, das die Alten Kanaan, „das Land des Purpurs“ nannten. Der südliche Teil dieses Landes heißt seit der Zeit der Römer Palästina, aus dem Namen Pelishtim, „Philisterland“, abgeleitet. Jerusalem, das geistige Zentrum Palästinas, ist für Juden, Christen und Muslime eine heilige Stadt.

Die Patriarchen:Die Geschichte Kanaans geht auf 4000 Jahre zurück. Sie beginnt mit der Wanderung des Erzvaters Abraham aus Haran im Reich Mari (nach der Bibel aus Ur) zu den Weideplätzen südlich des Berges Hermon. Abraham gilt als der jüdische Stammvater. Der Legende nach beschnitt er sich zum Zeichen des Bundes mit Gott im 99. Lebensjahr, worauf ihm Sarai, seine ebenfalls schon betagte, neunzigjährige Frau einen Sohn schenkte. Sie nannten ihn Isaak. Die Bibel deutet den Namen als: „Man lacht“. Jakob, Isaaks Sohn, erhielt den Namen Israel, „Gottesstreiter“. Dieser Name übertrug sich auf das Volk, das später große Teile des Landes besiedelte, zweimal daraus vertrieben wurde und nach 1800 Jahren dorthin zurückkehrte. Wir stehen vor der einmaligen und merkwürdigen Tatsache, dass das einzige Volk, das die Antike fast unverändert überlebt hat, eines der jüngsten Staatswesen gründete. Die Erzväter von Kanaans waren nomadisierende Hirten, die mit ihren Herden umherwanderten und zeitweise auch das „Land der Verheißung“ verließen. Jakob, der Vater der zwölf Stämme, heiratete die zwei Töchter seines Oheims: Lea, die Hässliche, gebar ihm Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issaschar, Sebulon und eine Tochter Dina. Von Leas Magd Zilpa stammten Gad und Asser. Rahel, die Hübsche, blieb lange Zeit unfruchtbar. Stellvertretend gebar ihre Magd Bilha die Söhne Dan und Naphtali. Schließlich schenkte ihm Rahel Joseph und Benjamin. Joseph, Jakobs Lieblingskind, wurde von seinen Brüdern aus Neid nach Ägypten verkauft. Es war die Zeit, als die asiatischen Hyksos über das Nilland herrschten. Joseph konnte sich daher als Nichtägypter am Hofe Einfluss verschaffen. Er wurde Großwesir und hat später in dieser Eigenschaft seine elf Brüder mit Frauen, Kindern und Herden nach dem Land Gosen – in Ägypten – gerufen. Die Auswanderung war also freiwillig, allerdings verursacht durch die in Kanaan herrschende Dürre.Das Volk Israel lebte im östlichen Nildelta während mehrerer Jahrhunderte.

 

Moses und der Auszug aus Ägypten:

 

Als Ramses II., ein äußerst tüchtiger und energischer Herrscher, zu Beginn des 13. Jahrhunderts vor der Zeitrechnung den Pharaonenthron bestieg, hatte Ägypten die fremde Hyksos-Herrschaft längst abgeschüttelt. Jeder Ägyptenreisende stößt auf die Baudenkmäler dieses größten Tempel-, Palast- und Städtebauer der Antike; ebenso ist jedermann der Name Moses ein Begriff. Ramses II. und Moses waren Zeitgenossen, ja, sie wuchsen wahrscheinlich als Spielgefährten gemeinsam am Hofe auf. Ramses brauchte zur Befriedigung seiner Bauwut ein Heer von Arbeitern. Das inzwischen stark angewachsene israelische Nomadenvolk diente ihm als Arbeiter-Reservoir für den Bau der Fronstädte Pithom und Raemses. Nomadisierende Hirten lassen sich nur ungern zu einer festen und anstrengenden Beschäftigung pressen. Die Israeliten beschlossen daher, unter der Führung Moses´, die Rückkehr über das östliche Schilfmeer in das Land ihrer Väter. Da die Ägypter damals auch Kanaan beherrschten, zog Moses mit dem Volk in die südliche Sinai-Halbinsel. Hier empfing er die Offenbarung der Göttlichen Gesetze, die Zehn Gebote. Hier wurde der alttestamentarische Kultus nach genauen Anweisungen befolgt.

 

Nomaden werden sesshaft:

 

Moses sandte Kundschafter nach dem Gelobten Land. Sie berichteten, dass in Kanaan „Milch und Honig“ fließe. Auf Menschen, die vierzig Jahre lang in der Einöde lebten, muss die Fruchtbarkeit Kanaans einen ungeheuren Eindruck gemacht haben. Moses selbst erlebte die Landnahme nicht mehr. Er bestimmte Josue zu seinem Nachfolger und übertrug den Leviten, den Leuten aus dem Stamme Levi, die Überwachung des Gesetzes. Aus ihnen gingen später die Tempelhüter und Priester hervor. Mit dem Fall von Jericho begann die Eroberung Kanaans. Israel wurde sesshaft. Die zwölf Stämme zerstreuten sich über das Land. Die einheimische Bevölkerung wurde teilweise unterworfen, teils verdrängt; – ein geschichtlicher Vorgang, der sich im Jahre 1948 mit der Gründung des Staates Israel wiederholte..! Wie aber kommt es, dass wandernde Beduinen- und Nomadenstämme plötzlich sesshaft werden, Ackerbau betreiben und ein eigenes Staatswesen gründen? Die starke Vermehrung der Bevölkerung, die Abnutzung der Weideplätze, der Kampf um die wenigen Brunnen mit anderen Hirtenvölkern muss dem Wunsche nach Sesshaftigkeit gewaltigen Auftrieb gegeben haben. Schon in Ägypten waren die Israeliten kein reines Nomadenvolk mehr. In der damaligen Halbwüste Sinai erwuchs unter dem Druck der furchtbaren Entbehrungen die Sehnsucht nach dem Acker, mit dessen Hilfe es möglich war, alle Mägen zu sättigen. Daher auch die rückblickende Klage nach den „Fleischtöpfen Ägyptens“ und die vorausschauende Sehnsucht nach dem Gelobten Land. Ein äußerer Druck führte, wie über 3200 Jahre später, schließlich zur Gründung des ersten israelitischen Staates. Das Palästina unserer Vorstellung war aber auch nach der Landnahme nie ein rein israelitisches Land. Im Jordantal und insbesondere an der Küste lebten fremde Völker. Im Jahre 1175 vor der Zeitrechnung wurden die Philister von Ramses III. geschlagen und in die Gegend des heutigen Gazastreifens abgedrängt, wo sie während Jahrhunderten die Nachbarn und Erbfeinde der Israeliten blieben. Mit Josue begann die Herrschaft der Richter und Volksführer. Der Zwölfstämmebund war ein von Priestern beherrschtes Staatswesen, und er blieb es mit wenigen Ausnahmen auch während der Königszeit bis zur Zerstörung Jerusalems.

 

Die israelitische Königszeit:

 

Um sich neben den fremden, zum Teil feindlichen Völkern, insbesondere den Philistern, zu behaupten, waren die zwölf Stämme gezwungen, eine festere Staatsform anzunehmen. Sie wuchsen zusammen zu einer Nation. Der letzte Richter, Samuel, billigte die Ausrufung eines Königs und wählte aus dem schwächsten Stamm der Benjamin einen Mann namens Saul, der sich durch besondere Tapferkeit und großen Körperwuchs auszeichnete. Später überwarf er sich mit dem greisen Samuel, und dieser salbte den „rotblonden, schönäugigen und wohlgestalteten Jüngling David“, einen Judäer aus Bethlehem, zum König. David erhielt Sauls Tochter Michol zur Frau, nachdem er 200 Philister erschlagen hatte. In einer Reihe von Kriegen machte David aus dem einst losen israelitischen Stammesgefüge ein politisches Großreich, das sich von Damaskus bis ans Rote Meer, von der Arabischen Wüste bis ans Mittelmeer erstreckte. Mit David begann die große, wenn auch nur kurze Zeit der israelitischen Machtentfaltung. Die Residenz wird von Hebron nach Jerusalem verlegt und unter Davids Nachfolger Salomo großartig ausgebaut. Salomo war der Sohn Davids und einer seiner zahlreichen Frauen, der Bathseba, die David ehebrecherisch raubte, indem er ihren legitimen Mann Uria auf heimtückische Weise in ein „Himmelfahrtskommando“ schickte. Salomo galt als der weiseste, aber auch anspruchvollste unter den israelitischen Königen. Er pflegte die schönen Künste und hielt prunkvolle Hofstatt. Er gründete die Kupfergruben bei Tinna und erschloss die Gewürzstraße nach Südarabien, dessen schöne Königin von Saba ihm einen keineswegs ergebnislosen Besuch abstattete. Salomo besaß neben einer ägyptischen Prinzessin noch viele Frauen aus heidnischen Stämmen: moabitische, ammonitische und sedomische Mädchen. „Er hatte 700 Hauptfrauen und 300 Nebenfrauen, und seine Frauen verführten ihn. An diesen hing Salomo mit Liebe, 1. Könige 11, 2-3!“ Das palästinensisch-syrische Großreich Davids und Salomos war auch weltgeschichtlich bedeutungsvoll. Zum ersten und einzigen Mal wurde das Glied zwischen Niltal und Zweistromland militärpolitisch zum entscheidenden Faktor, nicht zuletzt infolge der Schwäche der sonst mächtigen Nachbarn: Die 21. Dynastie in Ägypten stand unter der theokratischen Herrschaft der Priester von Theben; Babylon war durch Fremdherrschaft geschwächt. Die militärische Stärke dieses Großreichs war bedeutend. Nach der Bibel verfügte Israel 800 000 und Juda über 500 000 kriegstüchtige Männer. Danach mögen im Reich Davids zwischen vier und sieben Millionen Menschen gelebt haben, mehr wahrscheinlich als im heutigen Raum zwischen Damaskus und Ejlath..? Salomo tat für die künftige Sicherung seines Reichs so gut wie nichts. Nach seinem Tod spaltete sich die Nation in einen jüdischen Südstaat mit der Hauptstadt Jerusalem unter König Rehabeam und einen israelitischen Nordstaat mit der Hauptstadt Sichem unter König Jerobeam. Nach der babylonischen Gefangenschaft und anderen geschichtlichen Ereignissen folgte die Zerstörung Jerusalems. Einige Aufzeichnungen verdanken wir dem Geschichtschreiber Josephus, der im Auftrage der Römer seine Landsleute aufforderte, die Stadt zu übergeben. Täglich werden einige Hundert Flüchtlinge und Überläufer von römischen Lands-

knechten ergriffen und ans Kreuz geschlagen, bis auf den umliegenden Hügeln anstelle der Olivenhaine ein grauenhafter Wald von Kreuzen entsteht.

 

Die vom Hungerwahnsinn gepeinigte Stadtbevölkerung verfällt sogar dem Kannibalismus, aber die militärischen Führer bleiben halsstarrig und lehnen die Übergabe ab. Titus vermag seine in Wut getriebenen Legionen nicht mehr zu bändigen. Die Brandfackel fliegt in den Tempel. Tausenden von Juden werden die Leiber aufgeschlitzt, weil man vermutet, dass sie durch Schlucken von Gold und Edelsteinen ihre letzte Habe retten wollen. Furchtbar ist das Ende: Jerusalem ein rauchender Trümmerhaufen, der Tempel zerstört, der Schatz geraubt, die Stadt eine riesige Leichenhalle! Aus einem einzigen Stadttor werden über 115 800 Leichen geschafft. Noch einmal regt sich 132 bis 135 der Widerstand unter Bar Kochba und führt zur endgültigen Austreibung des überlebenden Teils der Juden aus Palästina. Damit hat das  jüdische Volk für die nächsten 1 800 Jahre aufgehört, als politische Organisation weiterzuleben. Es blieb nur noch die geistige Einheit der Juden, die über alle Welt zerstreut, von ihren Gastvölkern nur teilweise und ungern assimiliert, meist in streng abgeschiedenen Ghettos ihre Eigenart bewahrend, auf die Erscheinung des Messias und die Rückkehr ins Gelobte Land warteten.

 

Dies war ihnen erst im Jahre 1948 unter der Führung von Ben Gurion gelungen.

 

Von Rolf von Ameln

 

Redaktion Israel-Nachrichten.org

 

 

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Von am 19/05/2014. Abgelegt unter Spiegel der Zeit. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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