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Fels in der Brandung Tag 9 und 10

Wann immer in den Medien, gleich welcher Art von Gaza als einer der am dichtesten bewohnten Regionen der Welt gesprochen wird, kommen mir leichte Zweifel. Mit einer Fläche von 360 km2 und ca. 1,6 Millionen Einwohnern leben pro km2 4.445 Einwohner. Zwei Städte in Israel weisen eine deutliche höhere Zahl auf: Bnei Brak, 20.076 und Tel Aviv, 7.445 und in Kairo quetschen sich gar über 36.000 Menschen auf einem so kleinen Fleck zusammen.

Worauf basiert diese klare Fehlinformation? Gaza hat Ballungszentren mit Gaza Stadt und den fast schon an Gaza angrenzenden Orten Dschabaliya, Bait Lahiya und Bait Hanun. Diese Konglomeration nimmt ca. ¼ der gesamten Fläche ein. Dann kommt erst mal nichts, bis zum ungefähr in der Mitte liegenden Ort Dair al-Balah. Das südliche Drittel weist drei Städte auf: Chan Yunis, Abasan al-Kabera und die Grenzstadt Rafah. Dazwischen liegt, wie ein Blick auf google earth zeigt, locker bis gar nicht besiedeltes Gebiet. 

Vom 27. Dezember 2008 bis zum 01. Februar 2009 dauerte die Gaza Operation „Vergossenes Blei“. Auch damals gab es Waffenstillstandsverhandlungen, die mal von Israel und mal von der Hamas abgelehnt wurden. Der Kampf um Gaza, ausgefochten mit der Luftwaffe, mit Bodentruppen und mit der Marine forderte zahlreiche Opfer. Auf Grund der unterschiedlichen, schon beschriebenen Zählweise sind die Zahlen aus israelischer und palästinensischer Sicht unterschiedlich. Die Hamas spricht von 1417 Getöteten, davon 926 Zivilisten (davon 313 Kinder unter 18 Jahren und 116 Frauen), Israel benennt 1166, davon 295 Zivilisten (davon 89 Kinder unter 16 Jahren). Auf israelischer Seite gab es 14 Tote und 84 Verletzte.

Vom 14. bis 21. November 2012 fand die Operation „Wolkensäule“ als Reaktion auf den niemals wirklich eingehaltenen Waffenstillstand und der Eskalation der Angriffe ab Mitte 21012 statt. Erstmals kam das Abwehrsystem „Iron Dome“ zum Einsatz. Der Republikaner John McCain hielt fest, dass es möglicherweise dem erfolgreichen Einsatz dieses Abwehrsystems zu verdanken ist, dass die IDF nicht nach Gaza einrückte. Am 20. November sah es nach einem Waffenstillstand aus, der in Kairo vom damaligen Präsidenten Mohammed Mursi gemeinsam mit den Außenministern Hillary Clinton und Guido Westerwelle vorbereitet worden war. Dieser Waffenstillstand trat, trotz eines Terroraktes in Tel Aviv mit einem Tag Verspätung ein. Die Opferzahlen, diesmal nur aus israelischer Sicht: 80 Tote und 1100 Verletzte in Gaza,6 Tote und 231 Verletzte in Israel.

Am Dienstag gab es das erste Todesopfer auf israelischer Seite. Der 37 Jahre alte Dror Honin war unterwegs in der Nähe des Grenzübegangs Eretz, um die dort warteden Soldaten mit Lebensmitteln zu versorgen. Er wurde durch eine aus Gaza abgeschossene Mörsergranate tödlich getroffen. Überall im Land werden Lebensmittel, aber auch Seife, Shampoo etc für die Soldaten gesammelt und zu den im Süden stationierten Truppen geliefert. Allerdings wird davor gewarnt, sich dem Kampfgebiet zu sehr zu nähern, sondern lieber einen halbwegs sicheren Treffpunkt zu vereinbaren.

Eitan Barak, 20. Foto: IDF

Eitan Barak, 20. Foto: IDF

Heute, Donnerstag 17.07. herrscht ab 10:00 ein fünfstündiger „humanitärer Waffenstillstand“. Beide Seiten haben ihm zugestimmt. Ob er eingehalten wird, steht noch in den Sternen, jedenfalls gerade jetzt, um 10:06 kommt ein Alarm für den Süden. Diese humanitären – seltsamer Begriff, mit welchen Adjektiven kann man denn Feuerpausen noch bezeichnen? Vielleicht taktisch, geplant, religiös motiviert, wie seinerzeit an der Westfront im 1. Weltkrieg?

Die fünf Stunden sollten den Menschen in Gaza, aber natürlich auch im Süden Israels die Chance geben, ungefährdet Vorräte an Lebensmitteln und Medikamenten aufzufüllen und Dinge zu erledigen, die in den letzten Tagen einfach nicht möglich waren. Die IDF hat die Bewohner in Gaza, die in den letzten Tagen ihre Häuser verlassen haben, gewarnt, sich nicht mehr nach 15 Uhr in den Gebäuden aufzuhalten.

Ich hoffe, die Gazaener haben die Zeit gut genutzt, sie konnten sicher sein, dass ihnen in der Zeit nichts passieren würden, solange keine Angriffe aus Gaza auf Israel kommen würden. Andersrum war das nicht so sicher. Im Süden kam es um 10:07, 10:08 und 10:09, auch der Iron Dome musste aktiviert werde. Insgesamt gab es 13 Beschüsse. Israel hat sich trotzdem zurückgehalten.

Um Punkt 15 Uhr ging es weiter……

Heute in den frühen Morgenstunden versuchten 13 Terroristen aus Gaza über einen Tunnel nach Israel zu gelangen. Der Tunnel endete, in der Nähe des Grenzübergangs Kerem Shalom nahe der ägyptischen Grenze. Offensichtlich war die Gruppe überrascht, dass sie bereits von der IDF entdeckt worden war und versuchte auf dem gleichen Weg wieder nach Gaza zurückzukehren.

Von der IDF entdeckter Tunnel. Foto: IDF

Von der IDF entdeckter Tunnel. Foto: IDF

Sowohl der Eingang, als auch der weitere Verlauf des Tunnels wurden von der IDF zerstört. Laut israelischen Beobachtungen wurde zumindest einer der Terroristen erschossen. Hamas hingegen verkündete, dass alle „Kämpfer“ wohlbehalten wieder daheim angekommen seien. Auf dem Video ist zu erkennen, dass sie einen Teil ihrer Waffen hastig eingesammelt haben. Die Menge der zurückgelassenen Waffen lässt vermuten, dass ein großer Terroranschlag geplant war. Die Explosionen lassen vermuten, dass im Tunnel selbst grossse Mengen an Waffen gelagert waren.

Lesen Sie den ganzen Artikel auf dem Blog unserer Redakteurin

Esther Scheiner

Redaktion Israel-Nachrichten.org

 

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Von am 18/07/2014. Abgelegt unter Israel. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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