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JesuisCharlie: Die Geschichte von Charlie Hebdo

Als Charlie Hebdo im Jahr 1992 als Comic auf den französischen Markt kommt, ist der Name noch lange nicht Programm: Charlie Brown von den Peanuts stand Pate, was das Satiremagazin nicht wirklich in das Resort der Polit Satie hineindefinierte. Hebdo ist die Kurzform für das französische „wöchentlich“.

Vorgänger von Charlie Hebdo war „L’hebdo Hara-Kiri“. Dieses Monatsjournal mag mit seinen respektlos-frechen Kritiken an der Politik de Gaulles durchaus geeignet gewesen sein, die Studentenunruhen 1968 zu unterstützen. Immer wieder wurden einzelne Nummern zensuriert.

Für den feinen Humor der Journalisten spricht auch das Wortspiel „kiri“ „qui rit“ – der lacht. Welch journalistische Finesse!

Der endgültige Todesstoss des Journals war das Titelblatt anlässlich des Todes von Charles de Gaulle:

Titelblatt L'HebdoDas Innenministerium verbot das Magazin mit sofortiger Wirkung.

Aber ein Politsatire Blatt hätte keine Existenzgrundlage, wenn es sich nicht neu definieren und erfinden könnte.

Et voilà, es war die Stunde der Geburt von Charlie Hebdo. Bleibt die Frage, ob Charlie vielleicht gar nicht Charlie Brown ist, sondern ein anglisierter Charles…

2011 kam es zu einem Brandanschlag auf das Redaktionsgebäude, nachdem das Magazin die Mohammed Karikaturen der dänischen Jyllands Posten nachgedruckt hatte.

Seit diesem Anschlag stand das Redaktionsgebäude unter Polizeischutz. Doch der reichte bei Weitem nicht aus, wie Publizist Peter Rothenbühler heute Abend in 10 vor 10 im Schweizer Fernsehen betonte.

Er sei, so sagte er, enttäuscht von den Sicherheitsmassnahmen für die Redaktion. Weder sei die Eingangstüre entsprechend gesichert gewesen, noch sei das Redaktionsteam angewiesen worden, ihre wöchentlichen Sitzungen nicht im Erdgeschoss abzuhalten.

Jeder Bankeingang in Frankreich sei besser abgesichert, in das Redaktionsgebäude hätten die Terroristen einfach hineingehen können.

Die letzte Karikatur wirkt vor dem Hintergrund des heutigen Geschehens makaber, es ist die letzte aus der Feder des Herausgebers von Charlie Hebdo.

Immer noch keine Attentate in Frankreich? - Geduld, bis Ende Januar kann man seine Wünsche noch anbringen!

Immer noch keine Attentate in Frankreich? – Geduld, bis
Ende Januar kann man seine Wünsche noch anbringen!

Insgesamt starben zwölf Menschen bei diesem Terrorakt, einige weitere sind schwer verletzt und kämpfen noch um ihr Leben.

Bernhard Verlhac, Stephane Charbonnier, Georges Wolinski, Jean Cabut.

Bernhard Verlhac,
Stephane Charbonnier,
Georges Wolinski,
Jean Cabut.

Die Meinungsfreiheit und die Freiheit der Satire gehören zu den kostbarsten Gütern jeder Demokratie. Durch einen Anschlag wie den heutigen wird beides mit Füssen getreten und jeder Einzelne ist aufgerufen, das Seine dazu beizutragen, diese abscheulichen und undemokratischen Attacken bereits im Keim zu ersticken.

Von Esther Scheiner

Redaktion Israel-Nachrichten.org

 

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Von am 08/01/2015. Abgelegt unter Israel. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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