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Hedwig Brenner: Begegnungen mit Menschen und Städten

Rezension des neuen Buchs von Hedwig Brenner: „Begegnungen mit Menschen und Städten“

Auf Menschen zugehen zu können ist eine Gabe, mit ihnen zu sprechen, von ihnen zu erfahren, eine Bereicherung des Lebens. Sich Jahrzehnte später an diese Begegnungen zu erinnern, eine Gnade!

Hedwig Brenner, die Erfinderin dieses neuen Buches, durchstreifte Städte vor unendlich vielen Jahren, begegnete zufällig in Parks und auf Plätzen alten Bekannten oder Unbekannten, die zu Freunden wurden. Die Schilderungen in diesem Buch sind nicht erfunden, erlebt und aufgeschrieben wurden sie von einer kommunikativen weltoffenen sechsundneunzigjährigen alten Dame, einer Czernowitzerin, eben Hedwig Brenner, wie bereits erwähnt. Geboren wurde die Schriftstellerin 1918 in der Bukowina, im deutschsprachigen Buchenland, das einst bis zum Ende des 1. Weltkrieges zur Donaumonarchie gehörte, dann zum Königreich Rumänien kam, 1945 gar zur Sowjetunion und seit 1990 zur Ukraine gehört.

In einer liberalen jüdischen Familie wuchs Hedwig Brenner auf, ließ sich von der Vielfalt der Kulturen in ihrer Heimatstadt inspirieren. Auch sie erlebte die Diskriminierung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung in der Nazizeit, kam ins Getto in Czernowitz, überlebte die Gräuel, verließ die Heimat und nahm die Erinnerungen mit. Erst vor dreißig Jahren ist sie in der 3. Heimat, im Heiligen Land Israel, angekommen.

Hedwig Brenner mit ihrem "amerikanischen" Sohn. Foto: Wollmann-Fiedler

Hedwig Brenner mit ihrem „amerikanischen“ Sohn. Foto: Wollmann-Fiedler

Neugierig und wissbegierig ist Hedwig Brenner seit der Kindheit, wie sie selbst zugibt, beobachtet mit Verve. Diese Beobachtungen und Begegnungen erzählt sie uns in ihrem neunten Buch. Reisen war, nein, ist ihre Leidenschaft. Erst vor einigen Monaten besuchte sie Berlin, hatte Lesungen, traf auch hier wiederum Menschen, die irgendwann ihren Weg kreuzten und neue kamen hinzu.

Seinerzeit in Ploiesti im rumänischen Petrolgebiet in den Jahren 1945 bis 1982 erlebte Hedwig Brenner so manches während der Ceaucescuadministration. Reisen ins westliche Ausland, in „kapitalistische“ Länder, waren untersagt und somit eine Seltenheit. Hedwig Brenner eroberte das Herz des einen oder anderen, bekam einen Paß mit Stempel und reiste mit vier Dollar Taschengeld ins „feindliche“ Ausland zu Freunden und Verwandten nach London, Brüssel, Düsseldorf und anderswohin. Nur alleine durfte sie reisen, Ehemann und Söhne blieben als Pfand zuhause. Die kommunistische Regierung kontrollierte und reglementierte das Leben seiner Bürger. Erst später, von Israel aus, besuchte das Ehepaar Brenner gemeinsam Land und Leute in Europa und Nordamerika.

Bis ins Detail sind Hedwig Brenner diese Städte mit ihren Sehenswürdigkeiten und Schönheiten gedanklich geblieben, die Namen der Menschen, der alten und neuen Freunde kramte sie aus der Gedankenschublade und schrieb sie in Haifa in Neve Sha’nan nieder.

Nehmen sie teil an den vergangenen Erlebnissen und Begegnungen dieser alten Dame, lassen Sie sich verführen an Orte und durchstreifen sie mit ihr Städte, die heute anders aussehen als damals, seien sie zu Gast bei Menschen, die Hedwig Brenner in ihren Erinnerungen schildert. Fantasie ist auch eine Gnade und eine Gabe!

Von Christel Wollmann-Fiedler

Redaktion Israel-Nachrichten.org

 

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Von am 12/03/2015. Abgelegt unter Europa,Rezensionen. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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