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Der jüdische Filmemacher Claude Lanzmann mit 92 Jahren gestorben

Claude Lanzmann, ein französischer Filmemacher, der vielleicht am besten durch das fast 10-stündige Historien-Projekt „Shoah“ international bekannt ist, starb am 5. Juli im Alter von 92 Jahren.

Ursprünglich aus einer osteuropäischen jüdischen Familie stammend die nach Frankreich zog, wurde Lanzmann am 25. November 1925 in Paris geboren. Er, sein Bruder Jacques und seine Eltern Armand und Paulette (Grobermann) Lanzmann, versteckten sich während des Zweiten Weltkriegs vor den Deutschen Häschern.

Schon früh war Claude Lanzmann motiviert, mit den Mitteln die er zur Hand hatte, gegen die Nazis zu kämpfen. Deshalb schloss er sich mit 17 Jahren dem französischen Widerstand an. Er hat Frankreichs Krieg in Algerien abgelehnt und das Antikriegs-Manifest No. 121 unterzeichnet.

Der Krieg blieb ein wichtiges Thema in seinem Leben. Er drehte zahlreiche Filme die sich mit vielen Themen des Krieges beschäftigten, darunter „Israel, Warum (Pourquoi Israel)“ im Jahr 1973; „Sobibor, 14. Oktober 1943, 16.00 Uhr“ im Jahr 2001 über einen teilweise erfolgreichen Aufstand gegen die SS-Lagerwachen; und zwei Jahre später, „Der Letzte der Ungerechten“, ein Interview mit Rabbi Benjamin Murmelstein, einem jüdischen Verwalter des Ghettos Theresienstadt.

Sein Lebenswerk war jedoch „Shoah“, bestehend aus Interviews von Überlebenden aus dem Zweiten Weltkrieg – sowohl Opfer als auch diejenigen, die Verbrechen begangen haben kommen darin zu Wort. Das Betrachten des Films wurde emotional und körperlich als eine lange Reise voller Worte und bedeutender Lücken der Stille beschrieben. Der Film enthielt sporadisch nicht das tatsächliche Filmmaterial aus dem Krieg; er konzentriert sich auf die Nachwirkungen, auf das Leben derer, die das eigentlich unbeschreibbare durchlebt haben.

Jüdische Politiker, Institutionen und Einzelpersonen auf der ganzen Welt trauern um den Verlust eines Mannes, der so geschickt mit der Kamera umging und mit solchen scharfsinnigen Fähigkeiten visuell und historisch Geschichten erzählen konnte.

„Möge seine Erinnerung gesegnet sein.“

 

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Von am 08/07/2018. Abgelegt unter Europa. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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