Meine Seite

Abonnieren

  • Subscribe via Email
  • Facebook
  • Twitter

Frankreich: Die jüngsten antisemitischen Vorfälle und die Reaktion aus der Politik

13. Februar 2015: Die französische Polizei hat einen muslimischen Teenager festgenommen, der Morddrohungen an zwei jüdische Gemeindeführer in Frankreich per E-Mail versandt hat.
Der Teenager, 19, dessen Name von den Behörden als Amin angegeben wurde, hat Berichten zufolge per E-Mail Videos von der Enthauptung von Geiseln der Terrorgruppe Islamischer Staat an Israels Generalkonsul in Marseille Barnea Chassid und an Meir Habib, ein jüdisches Mitglied des französischen Parlaments verschickt. In den E-Mails bedrohte er die jüdischen Führer mit einem „ähnlichen Schicksal.“
Amin wurde von der Polizei drei Tage lang verhört und steht bis zum Beginn seines Prozesses am 2. April unter Hausarrest, berichtet Ynet. Seine Familie soll gesagt haben, dass Amin verwirrt wäre.

14. Februar 2015: Ein israelischer Journalist der in Paris mit einer Kippa bekleidet spazieren ging um Reaktionen für einen Dokumentarfilm über jüdisches Leben in der Stadt zu testen, wurde mehrfach bedroht und beleidigt.
Zvika Klein, ein Reporter der Nachrichtenseite nrg.co.il und der Zeitung Makor Rishon, veröffentlichte am Sonntag das Material von seinem Spaziergang durch Paris und seinen Vororten.
Klein, dokumentierte viele antisemitische Vorfälle als er durch den muslimischen Vorort Sarcelles ging, während er im Zentrum von Paris auf wesentlich weniger Agression stieß, berichtet die jüdische Agentur JTA.
Bei einm Vorfall, wurde er von einer Person die eine schwarze Strickmütze trug gefragt ob er „Jude“ sei und nachdem er dies bejahte über einen längeren Zeitraum verfolgt. In zwei separaten Zwischenfällen, in dem einen ein Mann und dem anderen eine Frau, wurde Klein bespuckt als er an ihnen vorbei ging.
In einem anderen Teil von Paris riefen Passanten aus: „Es lebe Palästina“ als sie ihn sahen. In mehreren Fällen riefen im Einheimische Obszönitäten entgegen und nannten ihn einen „Schwulen Juden“ der in ihr Viertel gekommen wäre, auf der Suche nach Sex.
Während der ganzen Zeit wurde Klein von einem Kollegen heimlich gefilmt und das Video mit dem Titel „10 Stunden Spaziergang als Jude durch Paris“ wurde auf YouTube veröffentlicht und hat bisher mehr als 39 Millionen registrierte Nutzer.
Zvika Klein wurde durch ein Video von Shoshana Roberts inspiriert das zeigt, wie sie beim Spazieren in New York wiederholt sexuell belästigt wurde.

15. Februar 2015: Mehrere hundert Gräber wurden in einem jüdischen Friedhof im Nordosten Frankreichs verwüstet.
Grabsteine wurden auf dem jüdischen Friedhof in Sarre-Union, in der Region Bas-Rhin im Elsass umgestürzt und Gräber aufgebrochen, berichtete die französische jüdische Nachrichten-Website JSSnews am Sonntag.
Es wurden Gräber aufgebrochen aber keine Leichen ausgegraben, nach JSSnews. Der Vandalismus wurde von mehr als einer Person ausgeführt, sagte Philippe Richert, Präsident des Regionalrates des Elsass, der Nachrichten Website.
„Der Friedhof enthält 400 jüdische Gräber und etwa die Hälfte davon wurde geschändet“, sagte der Bürgermeister von Sarre-Union, Marc Senna, der Webseite JSSnews.
„Das Land wird diese neue Verletzung, die sich gegen die Werte die alle Menschen teilen richtet, nicht tolerieren“, sagte Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve der Nachrichtenagentur AFP. „Es wird alles getan werden, um die Täter zu identifizieren und vor Gericht zu bringen die für diese schändliche Tat verantwortlich sind.“
Frankreichs Premierminister Manuel Valls schrieb in einem Tweet, dieser Vandalismus ist „eine gemeine, antisemitische Tat, eine Beleidigung der Erinnerung an die Toten.“ Er versprach, die Verantwortlichen zu finden.
Der jüdische Friedhof in Sarre-Union, wurde in der Vergangenheit mehrfach das Ziel von Vandalismus. Im Jahr 1988 wurden 60 jüdische Grabsteine umgeworfen, und im Jahr 2001 wurden 54 Gräber zerstört.

16. Februar 2015: Frankreichs Premierminister appellierte heute an die Juden im Land, einer Aufforderung seines israelischen Amtskollegen Benjamin Netanyahu nicht zu folgen, der die Juden Frankreichs aufgefordert hatte, nach Israel auszuwandern.
„Meine Botschaft an die französischen Juden ist die folgende: Frankreich wurde [durch den Terror] genau wie Ihr verletzt und Frankreich will nicht, dass Ihr geht“, sagte der französische Premierminister Manuel Valls am Montag, einen Tag nach den zwei Angriffen in Kopenhagen, berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP.
Im Zuge der Kopenhagener Angriffe, darunter einer außerhalb einer Synagoge bei dem ein jüdischer freiwilliger Wachmann ums Leben kam, sagte Ministerpräsident Netanyahu am Sonntag in einer Erklärung: „Den Juden in Europa und den Juden der Welt sage ich, dass Israel mit offenen Armen auf Euch wartet.“
„Der Ort für Frankreichs Juden ist Frankreich“ , sagteValls am Montag. „Ich bedaure Benjamin Netanjahus Bemerkungen. Auch wenn er sich in der Mitte von einem Wahlkampf befindet, ist das keine Autorisierung derartige Aussagen zu machen.“
Die nationalen Wahlen sind in Israel für den 17. März geplant.
Valls sagte am Montag auch, dass die Bedrohung durch Terroranschläge in Frankreich nach wie vor hoch ist und das die Sicherheitsmaßnahmen so lange wie notwendig bleiben. Frankreich hat 10.000 Soldaten im Einsatz, um jüdische Gebäude und andere öffentliche Stellen zu schützen.

Antisemitische Vorfälle in Frankreich, haben sich im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr verdoppelt und erreichten einen Fünf-Jahres-Rekord von 851 Fällen.

Redaktion Israel-Nachrichten. org

 

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende, oder werden Sie Mitglied der Israel-Nachrichten.

Von am 16/02/2015. Abgelegt unter Featured. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

Durch einen technischen Fehler, ist die Kommentarfunktion ausgeschaltet!

Leserkommentare geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Wie in einer Demokratie ueblich achten wir die Freiheit der Rede behalten uns aber vor, Kommentare nicht, gekuerzt oder in Auszuegen zu veroeffentlichen. Anonyme Zuschriften werden nicht beruecksichtigt.